Drei Fragen an... Dr. Jürgen Wilbert (DAphA), Hattingen

Dr. Jürgen Wilbert, Vorsitzender vom Förderverein Deutsches Aphorismus Archiv (DAphA) Hattingen
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1. Herr Dr. Wilbert, welches ist Ihr Lieblings-Aphorismus aus dem diesjährigen Aphorismus-Wettbewerb?
Es waren so viele gute Aphorismen beim Wettbewerb dabei, dass es mir sehr schwer fällt, mich nur für einen zu entscheiden. Daher nenne ich diese drei: „Atheisten im Ausnahmezustand: Sie flehen zu Gott um das Ausgleichstor.“ (Rudolf Kamp, Mosbach) und „Wenn es ums Ganze geht: teilen!“ (Jörg Dahlbeck, Löhne) sowie „Wohlweislich verkrümeln sich unsere moralischen Prinzipien in lauter Gewohnheiten.“ (Heinrich von Gyldenfeldt, Hamburg).

2. „Vom Stellenwert der Werte“ hieß ja diesmal das Thema: Sind Sie denn mit dem Wert, also der Anzahl der Wettbewerbseinsendungen, zufrieden?
Die Anzahl der Einsendun­gen aus allen Teilen Deutschlands und dem Ausland – beispielsweise aus nicht-europäischen Ländern wie Brasilien und Kanada – beträgt 548. Dies ist eine Steigerung gegenüber dem Wettbewerb vor zwei Jahren von rund 200! Damit können wir als Ausrichter sehr zufrieden sein. Die meisten Beiträge kamen mit 124 aus NRW, davon 50 aus Westfalen. Aber auch qualitativ hat die Jury viele der eingesandten Aphorismen überzeugt, was in der Wettbewerbsanthologie nachzulesen ist. Sie wurde jetzt bei der Preisverleihung vorgestellt. Der Titel-Aphorismus „Prinzipienreiter satteln nicht um“ stammt von Hans-Gerrit Auel aus Schwalmstadt.

3.Was würden Sie sich im Zusammenhang mit dem DAphA von den Hattingern – Politik und Bürgern – wünschen?
Die Außenwirkung unserer Aktivitäten ist erfreulich groß, wie der Wettbewerb und die Zahl der Anmeldungen zum nächsten Aphoristikertreffen im November zeigen. Unser Förderverein hat immerhin 90 Mitglieder. Natürlich wünschen wir uns noch mehr Wahrnehmung in der Hattinger Bürgerschaft. Die Stadt unterstützt uns dankenswerterweise vor allem im Hinblick auf den weiteren Ausbau des Deutschen Aphorismus-Archivs und die Internationalen Aphoristikertreffen. Viele glauben, Aphorismen seien schwer verdauliche, hochliterarische Kost. Sie sollten sich mal davon überzeugen lassen, dass sie durchaus lebensnah, geistreich und wortwitzig sein können, wie der Wettbewerb und die prämierten Texte belegen.

Das Leitthema des fünften Internationalen Aphoristikertreffens 2012 in Hattingen vom 1. bis 3. November lautet „Wertsetzung – Wertschätzung. Der Aphorismus im Wandel der Werte“. Veranstalter sind der Förderverein ­DAphA Hattingen und der städtische Fachbereich Weiterbildung und Kultur.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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