Buchkompass: Anne-Dorette Ziems - Ab ins All!
Der schwierige Weg ins All
Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2024 und immer noch sind wir nicht unterwegs, um neue Welten, neues Leben und neue Zivilisationen zu erforschen. Wir sind immer noch nicht viele Lichtjahre von der Erde entfernt, dringen noch immer nicht in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat. Und warum? Weil es dafür kein Geld gibt.
Das ist natürlich nur ein Teil der Wahrheit, aber ein wesentlicher. Die weniger wesentlichen aber nicht weniger hindernden Gründe dafür finden wir in Anne-Dorette Ziems‘ Buch Ab ins All! Wie wir zu fremden Planeten kommen ohne draufzugehen. Das Buch ist Ende Oktober beim Kosmos Verlag erschienen.
Die freie Journalistin und Physikerin widmet sich im Buch einem wissenschaftlich schweren Thema, denn die Reise zu fremden Planeten ist kein Thema für Zwischendurch oder Nebenbei, es ist mit vielen Facetten und vielen Fragen versehen. Es stehen ganz andere – existenzielle – Fragen im Raum. Wo fliegen wir hin? Haben wir überhaupt die Mittel dazu? Und wenn wir einmal dort sind – wie überleben wir? Sie beantwortet diese Fragen, in dem sie sich diesen wissenschaftlich nähert und die verschiedenen Möglichkeiten und Schwierigkeiten in den Blick nimmt. Es werden unterschiedliche Antriebsarten vorgestellt, Planetenarten, Terraforming, die menschlichen Bedürfnisse und wie man sie im Weltall erfüllen kann und vieles mehr.
Dabei bleibt sie erstaunlich bodenständig in der Wortwahl und es gelingt ihr schwierige Themen simpel darzustellen und verstehbar zu machen. Neben den textlichen Inhalten gibt es auch gelungene Illustrationen zur Veranschaulichung der Inhalte und auch wirklich tolle Bilder aus dem All. Das Buch ist für jeden etwas, der sich für Raumfahrt interessiert und auch für Fans des Sciencefiction-Genres, denn die kommen voll auf ihre Kosten und werden wohl auch enttäuscht werden, wenn ihre Lieblingsserie wissenschaftlich ad absurdum geführt wird.
Fazit: Ab ins All! Ist ein großartiges Buch über das Reisen und Überleben im All und auf fremden Planeten. Wissenschaft trifft dabei auf eine normale Sprache und gelungene Erklärungen. So muss man Wissenschaft vermitteln, will man Leser*innen nicht abschrecken.
Autor:Martin Wagner (Die PARTEI Hattingen) aus Hattingen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.