LWL-Wanderausstellung zeigt Pressefotografien
Das Leben im Pott festgehalten

Angelieferte Eierkohle. Castrop-Rauxel 1983. Aus dem Nachlass von Helmut Orwat. Quelle: LWL-Medienzentrum für Westfalen | Foto: Helmut Orwat
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  • Angelieferte Eierkohle. Castrop-Rauxel 1983. Aus dem Nachlass von Helmut Orwat. Quelle: LWL-Medienzentrum für Westfalen
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Das Ruhrgebiet und seine Menschen stehen im Mittelpunkt der Fotos von Helmut Orwat, die er während seiner langjährigen Tätigkeit als Pressefotograf und Fotojournalist gemacht hat. Gemeinsam mit dem Stadtmuseum Hattingen zeigt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) eine Auswahl von etwa 40 Aufnahmen seines umfassenden fotografischen Werkes in der Wanderausstellung „Täglich Bilder fürs Revier. Pressefotografien von Helmut Orwat 1960-1992“. Die Ausstellung ist ab Sonntag, 17. November, im Stadtmuseum Hattingen zu sehen und läuft bis zum 26. Januar.

Orwats Aufnahmen zeigen typische Facetten des Lebens und Arbeitens im Ruhrgebiet in den Zeiten des Strukturwandels. Die Menschen „von nebenan“ stehen im Fokus und werden in ihrem Alltag abgebildet: Erwachsene bei der Arbeit in der Industrie, im Handel und im Handwerk, Familien in ihrer Freizeit am Kanal oder auf dem Campingplatz und immer wieder Kinder bei allen möglichen Spielen auf den Straßen. Dabei hat der Fotograf in seinen Bildern auch die Veränderungen der Städte und Lebenswelt im Revier dokumentiert. Diese Veränderungen haben sich nicht allein durch den Strukturwandel, sondern auch durch den Zeitgeist ergeben, was sich in der Architektur, in der Kleidung und in der Verkehrsinfrastruktur spiegelt. „Orwats Fotografien zählen zum fotografischen Kulturerbe der Region Ruhr. Wir freuen uns sehr, das Werk mit unserer Wanderausstellung nicht nur Menschen im Ruhrgebiet, sondern in weiten Teilen Westfalens näherzubringen“, sagt Heike Kropff, Leiterin des LWL-Museumsamtes für Westfalen, das die Wanderausstellung organisiert.

Spielende Kinder auf Rollschuhen, Herne-Sodingen, 1968. Aus dem Nachlass von Helmut Orwat. Quelle: LWL-Medienzentrum für Westfalen | Foto: Helmut Orwat
  • Spielende Kinder auf Rollschuhen, Herne-Sodingen, 1968. Aus dem Nachlass von Helmut Orwat. Quelle: LWL-Medienzentrum für Westfalen
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Fotografiert hat Orwat stets in Schwarz-Weiß, denn das war in jenen Jahren der Druckstandard bei den Zeitungen und Zeitschriften. Zugleich entsprach die Schwarz-Weiß-Fotografie auch seinem fotografischen Selbstverständnis. „Orwats visuell-ästhetische Prägung orientierte sich an Vorbildern wie Chargesgeimer und Pan Walther. Dementsprechend entwickelte er eine Vorliebe für kräftige, kontrastreiche Abzüge, die das gestalterische Potenzial der Schwarz-Weiß-Fotografie ausschöpften“, so Stephan Sagurna vom LWL-Medienzentrum, der die Ausstellung mitkuratiert hat.

Die Ausstellung ist in vier Kapitel gegliedert und geht auch auf die pressefotografischen Rahmenbedingungen der Zeit ein. Zur Ausstellung ist ein gleichnamiger Bildband mit 150 Aufnahmen im Tecklenborg Verlag erschienen. Die Vernissage wird am Sonntag, 17. November um 15 Uhr durch Bürgermeister Dirk Glaser eröffnet. Anschließend wird der Kurator Stephan Sagurna eine Einführung in die Bilder des anwesenden Fotografen geben.

Helmut Orwat im Selbstporträt, 1965. | Foto: Helmut Orwat
  • Helmut Orwat im Selbstporträt, 1965.
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Orwat wurde 1938 als Sohn eines Bergmanns in Castrop-Rauxel geboren. Ab 1960 arbeitete er zunächst als freier Pressefotograf und ab 1984 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2000 als festangestellter Fotograf für die „Ruhr Nachrichten“. Besonders im Lokalteil der „Ruhr Nachrichten“ für Castrop-Rauxel wurden täglich mehrere seiner Fotos veröffentlicht. Darüber hinaus übernahm er auch Aufträge für überregionale Zeitungen, das Westfälische Landestheater und für das Kulturmagazin „Westfalenspiegel“.

Autor:

Lokalkompass Hattingen aus Hattingen

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