Besinnliches von Udo Polenske: "Nashorn in der Kirche"
Sie haben es vielleicht schon gesehen? Zwei Frauengestalten thronen auf Holzhockern, die eine hat ein Einhorn auf ihrem Schoß, die andere ein Nashorn. Stolze Frauen, selbstbewusst, die schon viel erlebt haben
St. Georg stellt Johannes Brus aus und kooperiert mit dem Kunstmuseum Bochum. Johannes Brus ist ein national und international anerkannter Künstler, der sein Atelier immer noch im Ruhrgebiet hat. Für drei Monate stehen 2 Plastiken in der St. Georgs-Kirche.
„Kunst und Kultur, Mensch und Tier gehen eine Beziehung ein, die eine Welt hinter dem Sichtbaren eröffnet“, so Dr. Golinski, Museumsleiter, bei der Eröffnung.
Der Künstler darf sein Kunstwerk in Schutz nehmen, aber als Werk ist es ihm und seiner Deutung entzogen. Sobald die Plastiken das Atelier verlassen, beginnen sie ihr eigenes Leben, entfalten sie eine eigene Dynamik und können von anderen gedeutet werden. „Tun sie dies, ich gebe sie frei!“ sagt Johannes Brus.
Moderne Kunst erweckt immer Widerspruch, Ablehnung, und Unverständnis.
Warum gehen Menschen in ein Museum, warum besuchen 60.000 Menschen die St. Georgs Kirche? Es eint sie eines: Kunst ist echte Sinnsuche. Kunst ist echter und glaubwürdiger Ausdruck von Sinnerfahrung und Sinnwertung. Diese Sinnsuche eint uns. Wir finden sie bei den Besuchern eines Museum und den Besuchern unserer Kirche.
Nashorn und Einhorn: Sind die Tiere Sinnbild für die Vergangenheit oder Phantasie, für den Glauben der Frauen? Jedenfalls gehen die beiden Frauen sorgfältig mit den Tieren um, sie sind in guten Händen.
Kirche und Kunst - eine spannende neue Verbindung. Sind Sie neugierig geworden? Besuchen sie doch die St. Georgs Kirche. Täglich verlässlich geöffnet von 10.30 bis 12.30 Uhr und 15 bis 17 Uhr.
Kommen wir ins Gespräch
Ihr
Udo Polenske,
Pfarrer der Ev. Kirchengemeinde St. Georg, Hattingen
Autor:Dr. Anja Pielorz aus Hattingen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.