Begeisterung für das originelle Wort

Mitglieder des Deutschen Aphorismus-Archivs e.V. Hattingen (DAphA): Peter Grote (Kassenwart), Dr. Jürgen Wilbert (1. Vorsitzender), Helga Beermann (Archivhelferin), Dr. Friedemann Spicker (2. Vorsitzender).Foto: Kosjak
  • Mitglieder des Deutschen Aphorismus-Archivs e.V. Hattingen (DAphA): Peter Grote (Kassenwart), Dr. Jürgen Wilbert (1. Vorsitzender), Helga Beermann (Archivhelferin), Dr. Friedemann Spicker (2. Vorsitzender).Foto: Kosjak
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(von Dino Kosjak) Vom 1. bis 3. November lädt das Deutsche Aphorismus-Archiv zum 5. Internationalen Aphoristikertreffen in Hattingen. Kabarett, Lesungen und musikalische Abende gehören zum öffentlichen Programm (siehe Kasten).

Auf die Idee brachte ihn ein Zitat von Elias Canetti: „Die großen Aphoristiker lesen sich so, als ob sie einander gut gekannt hätten.“ Dr. Jürgen Wilbert war damals noch Leiter der Volkshochschule und gerade unterwegs von Düsseldorf nach Hattingen. Er fragte sich, wie es wäre, wenn sich die Aphoristiker tatsächlich einmal kennen lernten.
So kam es im November 2004 zum 1. Deutschen Aphoristikertreffen in Hattingen. In diesem November findet es zum fünften Mal statt, mittlerweile allerdings als Internationales Aphoristikertreffen – mit Teilnehmern auch aus Österreich, Luxemburg, Italien, Skandinavien und England.
Aphorismen sind uns allen vertraut: knappe, bissige Formulierungen, deren unerwartete Wendungen uns aufmerken lassen, unsere Gewohnheiten in Frage stellen. Beliebt sind sie als Kalendersprüche.
Weniger bekannt ist, dass Aphorismen eine eigene Literaturgattung sind, die seit jeher gepflegt wurde – sowohl von berühmten Schriftstellern als auch von Laien. „Im heutigen Literaturbetrieb allerdings spielen Aphorismen kaum noch eine Rolle“, sagt Dr. Jürgen Wilbert. „Wir möchten ihnen zu neuer Aufmerksamkeit verhelfen.“
Dieses Ziel verfolgen Dr. Wilbert und seine Mitstreiter sowohl mit den Aphoristikertreffen als auch mit dem Deutschen Aphorismus-Archiv. Die Idee zur Gründung des Archivs entstand im Rahmen des Aphoristikertreffens im November 2004. Jürgen Wilbert nahm Kontakt auf zu Friedemann Spicker, einem namhaften Aphorismusforscher, der sich für die Idee sofort begeisterte. Mit Unterstützung der Stadt Hattingen und des Ennepe-Ruhr-Kreises kam die Gründung eines Fördervereins und Einrichtung des Archivs rasch voran. Untergebracht ist das Archiv im Stadtmuseum Hattingen.
Der Anspruch sei bewusst hoch, wie Friedemann Spicker betont: „Wir haben den Ehrgeiz, alles zu sammeln, was überhaupt zu dieser kleinen Literaturgattung gehört.“
In diesem Jahr findet das Aphoristiker-Treffen statt unter dem Titel „Wertsetzung – Wertschätzung. Der Aphorismus im Wandel der Werte“. Vom 1. bis 3. November werden die Teilnehmer diskutieren, wie Aphorismen und unsere Wertvorstellungen einander beeinflussen.

Programm:

Wie in den Vorjahren gibt es wieder Veranstaltungen, die sich ausdrücklich an die Öffentlichkeit wenden. „Es geht uns gerade auch darum, ein breites Publikum für das originelle und intelligente Wort zu begeistern“, so Dr. Jürgen Wilbert.

Zu den öffentlichen Veranstaltungen zählen der Auftritt von Oliver Steller, der Texte von Gotthold Ephraim Lessing musikalisch vorträgt (Donnerstag, 1. November, 19.30 Uhr, Stadtmuseum), aphoristische Lesungen (Freitag, 2. November, 18 Uhr, May­ersche Buchhandlung, Obermarkt, und 20 Uhr, Café am Stadtmuseum in Blankenstein mit Jazz-Ausklang) und der Auftritt des Kabarettisten Ingo Börchers (Samstag, 3. November, 19.30 Uhr, Stadtmuseum in Blankenstein).

Zu allen Veranstaltungen gibt es an der Abendkasse noch Karten.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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