Aus fürs Aktionshaus der ehemaligen Mönninghoffer

Sie alle waren dabei, als jetzt das Aktionshaus der Mönninghoffer an der Roonstraße/Ecke August-Bebel-Straße endgültig seine Pforten schloss: (v.l.) Otto König, Robert Galle, Doris Grevel, Doris Hillers, Karl-Heinz Bregar, Fritz Hillers, Gerd Grevel (Vorsitzender), Inge Bregar, Rudi Matern, Ursula Wehmer, Elisabeth Ballmann, Dagmar Goch (Bürgermeisterin), Margret Melsa (stellv. Bürgermeisterin), Tina Flügge, Erika Möller, Eleonore Müller und Margret Krützner.  Foto: Kosjak
  • Sie alle waren dabei, als jetzt das Aktionshaus der Mönninghoffer an der Roonstraße/Ecke August-Bebel-Straße endgültig seine Pforten schloss: (v.l.) Otto König, Robert Galle, Doris Grevel, Doris Hillers, Karl-Heinz Bregar, Fritz Hillers, Gerd Grevel (Vorsitzender), Inge Bregar, Rudi Matern, Ursula Wehmer, Elisabeth Ballmann, Dagmar Goch (Bürgermeisterin), Margret Melsa (stellv. Bürgermeisterin), Tina Flügge, Erika Möller, Eleonore Müller und Margret Krützner. Foto: Kosjak
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(von Julia Seefeldt)

Das Aktionshaus in Hattingen ist nun Geschichte. Am Dienstag war das letzte Zusammentreffen des Vereins in der Roonstraße und es wurde auf seine 29jährige Geschichte zurückgeblickt.

Erika Möller, Gründungs- und Vereinsvorstandsmitglied, ging in ihrer Ansprache auf die Gründung des Fördervereins und dessen langjähriges Bestehen ein.
Alles begann 1984 als der Stahl- und Flanschenproduzent Mönninghoff Konkurs anmeldete. Die rund 800 Arbeitnehmer des Hattinger Werks begannen um ihren Arbeitsplatz zu kämpfen und „es kam zu einem Protest, wie es ihn in Deutschland bis dato noch nie gegeben hatte“, meinte Otto König rückblickend, damals Erster Bevollmächtigter der IG Metall in Hattingen.
Doch das Aus der Firma war durch fehlende Gelder unabwendbar. „Das Pech hattet ihr nicht mit dem Land, sondern mit den Banken“, fuhr Otto König fort und lobte das Engagement der ehemaligen Protestler, denn sie beschlossen, einen gemeinnützigen Verein zu gründen, der Arbeitslosgewordenen hilft, sie auffängt und ihnen Mut macht. So wurde 1989 der Förderverein „Bildung für Arbeitnehmer“ ins Leben gerufen.
„Dieser Verein ist ein Beispiel dafür, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen“, so Bürgermeisterin Dr. Dagmar Goch. „Aber ohne die aktive Frauengruppe wäre das alles nicht möglich gewesen. Sie haben uns motiviert und vorangetrieben“, betonte Gerd Grevel, Gründungsmitglied und jahrelang selbst Vorsitzender des Vereins.
„Es wurden Tagesfahrten und die Norderney-Reise organisiert“, erzählte Erika Möller. „Dann wurden verschiedene Gruppen gegründet, in denen sich die Vereinsmitglieder bis zum Schluss engagiert haben. Durch den Frauenverein, Film- und Theateraufführungen und nicht zuletzt die Holzwerkstatt, in der die Männer Holzspielzeug und Vogelhäuser fertigten, entstand ein tolles Gefühl von Gemeinschaft und Zusammenhalt.“ Dieser Zusammenhalt sei bis heute geblieben.
Doch es war von vornherein klar, dass das Vereinshaus irgendwann durch die Stadt verkauft werden würde „Und wir haben nicht mehr die Kraft etwas Neues aufzubauen“, meinte Erika Möller. Auch die Bürgermeisterin bedauert, „dass jetzt ein Kapitel in der Geschichte Hattingens zu Ende geht.“
Und trotz des endgültigen Endes vom Aktionshaus blicken die ehemaligen Mönninghoffer positiv in die Zukunft. „Für die Männer besteht weiterhin die Möglichkeit in der Förderschule in der Lessingstraße ihre Holzwerkstatt fort zu führen“, so Erika Möller. Und auch die ehemalige Frauengruppe werde sich weiterhin regelmäßig treffen.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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