Arbeiten am Gotteshaus

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Lange schon steht ein Baugerüst an der Nordfassade der Kirche St. Mauritius in Niederwenigern. Doch welche Maßnahmen müssen an dem Gotteshaus eigentlich genau durchgeführt werden. Der STADTSPIEGEL fragte bei den Verantwortlichen nach. Auf einem großen Bauschild von der denkmalgeschüzten Kirche sind neben einer Grafik auch die verantwortlichen Bauherren sowie die einzelnen Handwerksbetriebe aufgelistet: Dachdecker, Glaser, Schreiner, Statiker und viele mehr kümmern sich derzeit um die Sanierung des Gebäudes aus dem Jahr 1858.

„Alle Fugen der Nordseite wurden entnommen und die Steine der Fassade wurden genau abgeklopft und untersucht“, informiert Pastor Mirco Quint von der Kirchengemeinde St. Peter und Paul. „Rund ein Fünftel der Steine ist beschädigt, diese Steine werden nun ausgebessert oder ausgetauscht.“ Nachdem das erledingt ist, würde es voraussichtlich im Frühjahr wieder ans Verfugen gehen. Erst danach könnten auch die Dacheindeckungen der zwei kleinen Türmchen wieder aufgesetzt werden. „Denn auch diese Dacheindeckungen, also die beiden Turmspitzen, mussten überarbeitet werden, da die Befestigung nicht mehr sicher war“, so Quint weiter.
Es handelt sich bei der Maßnahme also nicht nur um Fugenarbeiten, wie viele Bürger lange glaubten, es sei doch vielmehr eine umfangreiche Fassadensanierung. So sind auch die sogennanten Kreuzblumen brüchig und müssen erneuert werden. „Sechs der zwölf Kreuzblumen wurden bereits abgenommen. Sie sind circa 1,10 Meter groß“, sagt der Pastor der Katholischen Kirchengemeinde, der außerdem weiß, dass die neuen Kreuzblumen derzeit - während es für Außenarbreiten zu kalt ist - in einer Werkstatt aus Sandstein nachmodeliert werden. „Die Größe wird nicht verändert, bei der Form wird es allerdings einen leichten Unterschied zu sehen geben“, kündigt er an.
Bereits abgeschlossen sind die Arbeiten an dem großen Fenster auf der Nordseite der Kirche: „Das Gesimswerk war brüchig.“ Um es auszubessern, musste zunächst das Glas entnommen werden, anschließend standen Arbeiten an den einzelnen steinernen Streben an, bis nun vor wenigen Tagen wieder ein neues Glas eingesetzt werden konnte.

„Wir liegen erfreulicherweise rund eine Woche vor dem Zeitplan“, so Pastor Mirco Quint. „Unser Ziel ist es, Ende nächsten Jahres alle Arbeiten abgeschlossen zu haben.“ Das sei natürlich nur realisierbar, wenn das Wetter auch mitspiele. Denn nachdem die Arbeiten an der Nordfassade abgeschlossen sind, wird ein Baugerüst an der Südseite angebracht. Auch hier ginge es um die Aufarbeitung der Fugen und Steine sowie um die Erneuerung der weiteren sechs Kreuzblumen, sagt der Pastor. „Wir rechnen bei der Südseite allerdings mit weniger Schäden, da die Nordseite witterungsbedingt einfach die Anfälligere ist“, führt er weiter aus.

Die Gesamtkosten für die Sanierung werden voraussichtlich bei rund 2 Millionen Euro liegen. „Neben der Katholischen Kirchengemeinde St. Peter und Paul beteiligt sich auch das Bistum Essen an der Finanzierung“, so Quint. „Der Großteil wird aber von uns getragen, ohne ein Darlehen geht das natürlich nicht. Außerdem haben wir ja auch die Spendenaktion ,Refugium‘ angestoßen.“ Fast 70.000 Euro an Spenden seien so inzwischen schon zusammengekommen. Mit einem Konzert am kommenden Sonntag, 14. Dezember, um 20 Uhr in St. Mauritius wolle man erneut Gelder für die Kirchensanierung einnehmen.
Unter dem Motto „Balladen zur Vorweihnachtszeit“ werden eben solche von der Gruppe „Duo Taktlos & Friends“ gespielt. Die Interpreten des Abends sind: Andreas „Acki“ Löbbecke, Gitarre und Gesang; Carsten „Stolli“ Stollmann, Gesang und Piano; Hans Georg „Schorsch“ Koener, Sologitarre; Günter Asbeck, Bass und Backingvocals, sowie Maximilian „Max“ Klaas, Percussion. Karten können in Niederwenigern in den örtlichen Vorverkaufsstellen erworben werden oder unter andreasloebbecke@yahoo.de.

St. Mauritius:
-St. Mauritius ist eine neugotische, dreischiffige Hallenkirche in Niederwenigern.
-Der Grundstein der Kirche wurde im Jahr 1858 gelegt, am 4. Juli 1861 weihte der Paderborner Bischof Konrad Martin das Gotteshaus.
-St. Mauritius gehört zur Großpfarrei von St. Peter und Paul Hattingen.
-Der Turm und das spätromanische Taufbecken sind in ihrer ursprünglichen Gestalt erhalten geblieben.
-Seit dem 17. Januar 1983 ist das Gebäude in die Baudenkmalliste von Hattingen eingetragen.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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