Altstadtfest: Die Mischung macht's!
Ist das Publikum wirklich so? Wollen Altstadtfest-Besucher wirklich zum gefühlten tausendsten Mal hintereinander „Smoke On The Water“ hören? Bei allein sechs Coverbands am Stück wäre das Freitag kein Problem gewesen.
Georg Hartmann hat aus seiner Sicht natürlich recht, als er dieser Zeitung gegenüber schon im letzten Jahr sagte: „Abgestimmt wird mit den Füßen.“ Als Veranstalter – okay. Was mich jedoch erschreckt: Scheinbar stehen viele Menschen tatsächlich auf ewig Wiedergekäutes.
Damit kein Missverständnis entsteht: Auch ich erfreue mich gern a) an „Smoke On The Water“ und b) an weiteren Klassikern der Rock- und Pop-Geschichte.
Aber ich kann mich der Meinung eines geschätzten Kollegen nicht anschließen, der zum diesjährigen Altstadtfest schrieb: „Besucher wollen lieber bekannte Töne des Mainstream hören als in die Nischen der Musik abtauchen.“
Dass es glücklicherweise trotzdem ein anderes Angebot gab beispielsweise am Freitag bei „Rock am Bunker“ der Musiker-Initiative Hattingen (MIHA), das bei Ska mit den fantastischen „Los Placebos“ zudem auch noch hervorragend besucht war, werte nicht nur ich als Glücksfall. Es untermauert auch meine These, meinen Ruf nach mehr Abwechslung, mehr Ideenreichtum in der Programmgestaltung und den damit verbundenen möglichen „Erfolg“ beim Publikum.
Einheitsbrei war noch nie mein Ding. Statt Fastfood lieber richtig was auf den Teller.
Ich möchte (wieder) ein Altstadtfest, in dem jeder sich selbst findet: tagsüber ein bisschen „Kultur“ am Untermarkt und im Krämersdorf für den gehobeneren Anspruch (Musik aus der Dritten Welt, Tänze und Klänge aus der alten Heimat unserer ausländischen Mitbürger, die sich gar nicht wiedergefunden haben dürften beim Altstadtfest), gerne dann am Abend Coverbands zum Abfeiern und Spaß haben.
Wie bei allem: Die Mischung macht‘s.
Was meinen Sie?
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
6 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.