BÜCHER erkrankungen Älterwerden Tragik Komödie LESEN!
... wenn wir älter und vergesslich werden

...ein neues Buch von einem jungen Autor
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ein BUCH zum Thema

DEMENZ

nein, nicht irgendein BUCH, auch kein Ratgeber, nein...
sondern der VERSUCH, einen ROMAN zum Thema zu schreiben...

"JULIUS wird JÜNGER"

von ANDREAS SCHWEDT

Eine Diagnose die ein Leben komplett verändern kann,
natürlich, und besonders auch das Leben der Angehörigen.
Als ich im Juli in Hattingen bei einer Lesung diverser EPV-Autoren auch Andreas Schwedt kennenlernte, man mir auch sein Buch zu diesem sensiblen Thema empfahl, wurde ich schon sehr neugierig und hatte mir sein Buch einfach mal´ mitgenommen. So etwas hatte ich so bisher noch nicht gelesen und außer dieser „HONIG im KOPF“ –Kino-Sache hatte ich bisher noch nichts dergleichen gelesen, geschweige denn irgendwo annähernd ein solches Buch zum Thema entdeckt.
Schwedtwagt sich als noch recht junger Autor an ein wirklich wichtiges, ernstzunehmendes, schwieriges Thema, und alles in Allem ist das schon zu honorieren. So ist dieses Buch mitunter auch humorig zu verstehen und soll sicher gar nicht immer so hundertprozentig „passen“.
Nach einem flotten Einstieg ins Buch, will sagen nach einer recht gelungenen Ouvertüre, habe ich (mich) zunächst nur bis knapp hinter die Mitte der knapp 290 Seiten durch gelesen!
Leider gab es eine Zwangs-Lese-Pause… Als ich dann nach einigen Tagen wieder zu diesem Buch griff, fiel es mir leider ein wenig schwer, weiter zu lesen.
Julius, die Hauptfigur, zeigt immer häufiger Auffälligkeiten. Nach einem Arztbesuch zusammen mit seiner Frau Maggie erhalten die beiden Eheleute dann die Diagnose

DEMENZ

Julius natürlich hält sich für kerngesund, und sogar jung! Zunehmend jünger und aktiver sogar. Seine Frau Maggie aber weiß nun, was los ist, doch weiß sie zunächst nicht wirklich damit umzugehen; schließlich lässt Julius sich immer öfter auf verrückte kleinere, oder auch größere Abendteuer ein.
Seine Frau hält zu ihm und somit ist diese Geschichte nicht nur tragisch mitunter, oder auch mal´ heiter bis witzig, nein, es ist auch eine Liebesgeschichte. Und zwar die Geschichte einer langen und wahren

Liebe

eines alternden Paares, im Prinzip so, wie sich sicher viele Menschen das vorstellen:
In Würde altern zu dürfen und dabei Jemanden, einen Vertrauten, einen liebenden Partner … an der Seite zu haben!
Leider sind mir manche der Eskapaden dieses an Demenz erkrankten Julius ein wenig zu verrückt dargestellt, fast kommt es einem ein wenig unglaubwürdig vor, was die Angehörige da alles so alles erlebt. Ja, auch ertragen muss, und dabei keine wirkliche Hilfe hat, nicht einmal Jemanden, mit dem sie sprechen kann.
Vielleicht aber, ist genau DAS das Problem, in der Realität!
Wie wird man allein mit alledem „fertig“?
Der Schluss des Buches wird meiner Meinung dann wieder ein wenig realistischer, BESSER, und eben dieses Ende, wenn auch traurig, gefällt mir besser. Ja, bis zuletzt hält diese LIEBE, und das ist gut so.
Allein diese Botschaft des Werks ist eine lesenswerte und lohnende und macht das Buch zu etwas Besonderem.
Der noch recht junge Autor hat sich da an ein wahrlich großes Thema gewagt und somit nehme ich es ihm auch nicht übel, wieso auch, dass mir dieses BUCH zwischen dem gelungenen Anfang und dem realistisch-guten Ende leider weniger gefallen hat! Ein wenig holperig, mitunter, zwischendurch, empfand ich es jedenfalls, schade …
Leider fehlt mir auch einfach die Tiefe, die Sentimentalität, das „Fingerspitzengefühl“ für eben die Gefühlswelten beider Protagonisten. Maggie als Angehörige, als Ehefrau des Erkrankten kommt zu wenig in den Vordergrund, ihre wahren Gefühle und Ängste werden nur angerissen und nicht genauer eingehend beleuchtet und leider gefällt mir persönlich die häufig auftretende wörtliche Rede nicht so gut in diesem Buch. Manche Szenen sollen zwar humorig sein, was auch völlig legitim ist, doch kommt es mir leider mehr und mehr befremdlich vor, fast lächerlich und so manches ist für mich kaum nachvollziehbar. Wenn ich auch weiß, dass es bewusst humorig geschrieben wurde und dass ich auch gerne mal´ zwischendurch schmunzele, auch und gerade bei ach-so-schwierigen Sachverhalten! Vielleicht weiß ich Selbst aber auch zu wenig über das Thema an Sich, so dass ich mich nun gar nicht zu weit aus dem Fenster lehnen mag. Dennoch, … Irgendwas fehlte mir hier leider, und Anderes war einen Ticken „too much“….

Das aber ist lediglich meine Meinung, mein Empfinden
und ich will damit dieses

MUTIGE Buch

gar nicht klein reden!
Man möge es mir also verzeihen,
besonders der Autor Andreas Schwedt möge mir verzeihen,
dass mich dieser Versuch,
einen ROMAN zum Thema DEMENZ zu verfassen, nur bedingt überzeugt hatte.
Und, dass ich es ehrlich sage!
Ich bin nun einmal KEIN Freund von Unwahrheiten!
Andere mögen es anders empfinden, wer weiß, und daher möchte ich dennoch gerne Jeden, der halt auch so gern´ liest wie ich, durchaus ermutigen, dieses Buch zu kaufen, zu lesen, sich selbst eine Meinung zu bilden! :-)
ODER eine der LESUNGEN mit Andreas SCHWEDT zu besuchen!!! :-)
VORGELESEN wirkt es sicher viel lockerer ....
An Themen wie diese, aber, denke ich, darf und sollte man sich ruhig immer mal´ heran trauen.
Es kann jeden treffen, im Leben, eine solche Diagnose!
Und daher bin ich der Meinung, dass es weder ein sehr gutes, aber eben auch kein schlechtes Buch ist, sondern eher ein nachdenklich stimmendes Werk, welches im Gespräch sein sollte, und dazu muss es halt gelesen sein…
und somit bereue ich es keineswegs, es gelesen zu haben!
Auf alle Fälle möchte ich Allen zurufen, WEITER SO!

Wer was zu erzählen hat, …
der möge es erzählen, und BÜCHER schreiben und BÜCHER LESEN! :-)

In diesem Sinne, viel Spaß....
denn SPAß und gute Unterhaltung ist auch wichtig!

LIEBE GRÜßE
Juli/AUGUST/September 2019 AAT

Autor:

ANA´ stasia Tell aus Essen

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