Fotos mit Weite, Tiefe und Perspektive
Horizonte - Bilder der Sehnsucht
Das aktuelle Thema für das "Foto der Woche" lautet "Horizonte" - das ist doch mal was, wo ich sofort Bilder im Kopf (und im Archiv) habe. Schließlich gehört die Landschaftsfotografie schon seit Jahrzehnten zu meinen Schwerpunkten, wenn ich (vor allem im Urlaub) mit der Kamera unterwegs bin.
Das Problem: Für den Fotowettbewerb habe ich mich zwischen 20 Fotos der engeren Wahl für ein einziges entscheiden müssen. Die Qual der Wahl zwischen sehr viel mehr teils wundervollen Aufnahmen hat nachher die Jury ... Und ich mache aus der Not eine Tugend und aus meinen zunächst ausgewählten Fotos einen eigenen Beitrag. Vielleicht erfahre ich so ja, ob jemand sich bei der Auswahl für die Wettbewerbsteilnahme für ein anderes dieser Fotos entschieden hätte?
"Hinterm Horizont geht's weiter"
Eine Assoziation, die vielen Teilnehmenden des Fotowettbewerbs in den Sinn gekommen ist, nimmt einen von Udo Lindenbergs bekanntesten Songtiteln auf. Der bringt es für mich auf den Punkt: In der Regel bildet der Horizont ja nur eine imaginäre Grenze. Es ist halt eine Linie weit vor uns, hinter die wir gerade nicht schauen können. Bewegen wir uns darauf zu, verschiebt sie sich unweigerlich weiter in die Ferne - ein Punkt also (oder ein Bereich), den wir nie erreichen werden. Das mag für den einen oder die andere eine lähmende Vorstellung sein, für viele jedoch ist es Grund genug, ihre Phantasie, Hoffnung und Sehnsucht dorthin zu projizieren.
Lieblingsmotiv Sonnenuntergang
Die beim Wettbewerb (bisher) eingereichten Bilder haben einen besonderen Schwerpunkt: Sonnenuntergänge in vielen Varianten, am liebsten am Meer. Nicht anders sieht es bei meiner eigenen Auswahl aus: Sieben der zwanzig Bilder sind bei (oder kurz vor/nach) Sonnenuntergang entstanden. Was vermutlich kein Zufall ist, denn wann wird der Horizont mehr in den Blickpunkt gerückt als in den Minuten, wo die Sonne dort zu versinken scheint?
Richtig, da fällt mir doch noch eine andere Variante ein: Mondauf- und -untergänge! Die bekommen wir nur leider viel seltener zu Gesicht, weil unser Erdtrabant sich an eigene Regeln hält und täglich zu einer anderen Zeit erscheint bzw. wieder verschwindet. Aber wenn wir einen solchen Moment miterleben, ist der Wow-Effekt fast noch stärker als bei der Sonne, denn gerade der Mond wirkt in diesem Augenblick für unsere Wahrnehmung sehr viel größer als sonst, wenn er weiter oben am Himmel steht. Das allerdings soll, so habe ich immer wieder gelesen, nur eine optische Täuschung sein 🤔
Ein Foto vom Mondaufgang oder -untergang habe ich zwar nicht in der Auswahl, jedoch fällt mir der Beitrag ein, den ich vor rund zwei Jahren hier verfasst hatte, als die ersten geplanten Urlaubsreisen dem Corona-Shutdown zum Opfer fielen und ich meine Urlaubsaufnahmen im Ruhrtal statt in Cornwall machen musste. Daraus ist damals ein kleiner Film entstanden, bei dem zu Beginn der Mond im Zeitraffertempo über der Ruhr untergeht und gegenüber die Sonne zwischen den Bäumen emporsteigt. Sozusagen alles in einem, Horizontblicke in Reihe. Wer noch ein paar Minuten Zeit hat, könnte Gefallen daran finden.
Autor:Torsten Richter-Arnoldi aus Hattingen | |
Torsten Richter-Arnoldi auf YouTube |
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