Hattingen
S-Bahn-Zugführer beleidigt
Eine 49-Jährige hatte sich wegen Beleidigung eines S-Bahn-Zugführers vor dem Strafrichter in Hattingen zu verantworten.
Ende Mai 2020 fuhr die Angeklagte mit der S-Bahn von Essen nach Bochum-Dahlhausen. Als der Zug dort hielt, konnte man in dem Abteil der Angeklagten zuerst nur eine Tür öffnen, die aber dann bei dem älteren Modell der S-Bahn wieder zufiel und sich danach nicht wieder öffnen ließ.
Die 49-Jährige konnte daher nicht aussteigen und musste nach Hattingen weiterfahren. Sie bat den Zugführer, Ihr eine entsprechende Bescheinigung auszustellen, weil sie dadurch in Dahlhausen einen Termin bei Ihrer Ärztin im Rahmen eines Methadon-Programmes versäumte.
Diesem Wunsch kam der Zugführer nicht nach. Daraufhin beleidigte die 49-Jährige, die noch unter Bewährung steht, den Zugführer und bezeichnete diesen als Spinner und er solle sich f….
Ruhrpottkind mit Herz auf der Zunge
„Meine Mandantin ist ein Ruhrpottkind und hat eben das Herz auf der Zunge“, sagte dazu Rechtsanwalt Louis, der sehr ausführlich begründete, warum er den Anklagevorwurf anders bewertete als die Vertreterin der Staatsanwaltschaft. Seine Mandantin werde außerdem engmaschig von einer Suchthilfeeinrichtung in Essen betreut, ergänzte der Strafverteidiger.
Obwohl der S-Bahn-Zugführer der Angeklagten Hausverbot für die S-Bahn erteilte, fuhr diese kurze Zeit später wieder mit der S-Bahn zurück Richtung Dahlhausen. Die Polizei wurde dann hinzugezogen und eine Strafanzeige gestellt.
Noch drei Tage vor der jetzt angeklagten Tat war die 49-Jährige wegen Volksverhetzung in Essen-Steele verurteilt worden. Da sich die Angeklagte in dieser Woche noch ein weiteres Mal bei einem benachbarten Gericht zu verantworten hat, wurde das heutige Hattinger Verfahren im Hinblick auf eine weitere Verurteilung vorläufig eingestellt.
Autor:Hans-Georg Höffken aus Hattingen |
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