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Fehlende Ampel an der neuen Polizeiwache erhitzt Gemüter
Die seit Inbetriebnahme der neuen Polizeiwache an der Nierenhofer Straße immer noch fehlende Ampel (Lichtzeichenanlage, LZA) erzeugt bei vielen Hattingern Unverständnis. Eine Gefährdung für Fußgänger und Autofahrer scheint ebenfalls nicht ausgeschlossen zu sein.
In den Verkehrsstoßzeiten ist es fast unmöglich, von der Bruchstraße nach links auf die Nierenhofer Straße abzubiegen. „Unsere Mitarbeiter biegen dann rechts ab und wenden an der Reschop-Kreuzung“, sagte Unternehmer Georg Smolczyk zum STADTSPIEGEL und ergänzt, „außerhalb der morgendlichen und nachmittäglichen Verkehrsspitzen muss man ein wenig Geduld haben, um aus der Bruchstraße nach links abbiegen zu können“.
Anwohner Klaus-Peter Klamt hat schon des Öfteren beobachtet, dass Fußgänger Probleme haben, in Höhe der Polizeiwache die Straße gefahrlos zu überqueren. „Ich habe einen kleinen Jungen gesehen“, so Klamt im Pressegespräch, „der über zehn Minuten gewartet hat und dann Angst hatte, die Straße aus Richtung Polizeiwache zu überqueren“. Nach seiner Meinung sollte eine Lichtzeichenanlage schnellstens installiert werden.
Dieser Meinung schließt sich auch der Hattinger Polizeichef Markus Faßbender an. „Bürger die zu Fuß aus Richtung Bruchstraße zu uns kommen und Autofahrer, die von der Wache wieder nach links Richtung Reschop fahren wollen, haben durch den starken Verkehr auf der Nierenhofer Straße mit teils erheblichen Wartezeiten zu rechnen, bevor sie die Straße überqueren bzw. abbiegen können. Oftmals ist es nur möglich, nach rechts abzubiegen, später dann zu wenden und zurück zu fahren“, sagt der Polizeichef im Pressegespräch.
Anordnung der Stadt Hattingen fehlt.
Pressesprecher Andreas Berg von Straßen-NRW teilte dem STADTSPIEGEL auf Nachfrage mit, dass die Vorbereitungen für die geplante Ampelanlage abgeschlossen sind. Bereits im Juli 2018 habe es eine entsprechende Vereinbarung mit dem damaligen Investor der Polizeiwache gegeben, die die Aufteilung der Rohbaukosten beinhaltete. Die Signalplanung liege inzwischen bei Straßen NRW vor und berücksichtige auch die bisherige Ampel-Technik an der Reschop-Kreuzung.
Einzig fehle jetzt noch die Anordnung der Stadt Hattingen als zuständige Straßenverkehrsbehörde, die neue LZA zu installieren. Sobald diese vorliege, könnten von Straßen NRW Haushaltsmittel bereitgestellt und die Ampelanlage ausgeschrieben werden. Straßen NRW rechnet mit Kosten in Höhe von ca. 120 TEURO.
Auf Nachfrage bei der Stadt Hattingen teilte Pressesprecher Thomas Griesohn-Pflieger mit, dass die Anordnung der Stadt Hattingen noch nicht erteilt wird.
„Die Einmündung wird fast nur von der Polizei genutzt, die keine Probleme hat gegebenenfalls mit Blaulicht auf die Nierenhofer Straße zu gelangen. Die LZA würde dann benötigt, wenn es weitere Ansiedlungen auf dem Gelände geben würde. Das ist gewünscht, aber zurzeit nicht planbar. Erst bei einer Zunahme der verkehrlichen Nutzung der Einmündung ist eine LZA und die ebenfalls dann nötige Abstimmung der anderen Anlagen erforderlich“, so der Pressesprecher der Stadt Hattingen als Begründung.
Übrigens sind in der neuen Polizeiwache, die im Dezember 2018 von NRW-Innenminister Herbert Reul eröffnet wurde, täglich über 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Dazu kommt die Fortbildungsstelle der Kreispolizeibehörde mit entsprechender Frequenz. Weiterhin ist bei der neuen Polizeiwache täglich ein reger Publikumsverkehr zu verzeichnen.
Straßen NRW empfiehlt als Zwischenlösung, dass Fußgänger gegebenenfalls bis zur Reschop-Kreuzung zurücklaufen, dort gefahrlos die Straße überqueren um dann auf der richtigen Straßenseite zur neuen Polizeiwache zu gelangen.
Autor:Hans-Georg Höffken aus Hattingen |
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