Hattingen - „Kurzer Prozess“ vor den Herbstferien
26 Anklagepunkte – aber die Anklagebank blieb leer
Nicht effektiv war die letzte Sitzung des Hattinger Schöffengerichtes vor den Herbstferien - der Angeklagte fehlte.
Es war nur ein Gerichtstermin an diesem Tage im großen Sitzungsaal des Hattinger Amtsgerichtes auf der Bahnhofstraße anberaumt. Die Verhandlung versprach umfangreich zu werden. Die beiden ehrenamtlichen Richter, also die Schöffen waren pünktlich erschienen, ebenso der Vorsitzende Richter Johannes Kimmeskamp und die Protokollführerin.
Der Strafverteidiger des Angeklagten, Rechtsanwalt Tim Salewski, hatte umfangreiche Aktenordner unter dem Arm, als er im Gerichtssaal auf Staatsanwalt Björn Kocherscheidt traf. Nur der Angeklagte war nicht anwesend.
Richter Kimmeskamp wartete dann 15 Minuten über den angesetzten Termin hinaus, bis endgültig feststand, dass der Angeklagte es vorgezogen hatte, nicht zu erscheinen. Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte war nur ein Schwerpunkt der Anklagen.
Insgesamt hätte Staatsanwalt Kocherscheidt 26 Anklagepunkte verlesen müssen, aber vergebens, weil der Angeklagte, ein 31-Jähriger, nicht erschienen war.
Die Justizbehörden beschäftigte der Angeklagte in der Vergangenheit schon öfter mit begangenen Taten quer durch das Strafgesetzbuch. Kurz nach seiner Entlassung aus der Haftanstalt im Juni 2018 wurde er im September 2018 schon wieder straffällig.
52 Anklagepunkte insgesamt
Jetzt geht die Geschichte allerdings in Bochum beim Schöffengericht weiter, da zu den 26 Anklagepunkten aus Hattingen weitere 26 Anklagepunkte in Bochum dazukommen und das Bochumer Schöffengericht den Hattinger Fall mit übernommen hat.
Warum sich der Angeklagte bei der Vielzahl der angeklagten Taten nicht in Haft befindet, wurde mit seiner neuen festen Wohnanschrift begründet.
Wir berichten über das weitere Verfahren.
Autor:Hans-Georg Höffken aus Hattingen |
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