Wenn der Herrgott zum Jubiläum die Wolkenschafe schickt
Die Wege des Herrn sind unergründlich, wie jeder Christenmensch weiß. So schickte Petrus am Sonntag nicht etwa strahlenden Sonnenschein zum evangelischen Gemeindefest nach Lippramsdorf, sondern ein ganzes Rudel Wolkenschafe.
Das kann die Schäfchen am Boden aber nicht erschüttern: Im 30. Jahr des Gemeindehauses feierten evangelische Halterner und Lippramsdorfer gemeinsam ein familiäres Fest. Getreu des an die Bergpredigt angelehnten Mottos „... da wird auch dein Herz sein“ drehte sich einiges auf dem Fest rund um das Liebessymbol. So trugen die Kinder des Gemeindechores bei ihrem Auftritt ein großes rotes Herz auf einer Tafel vor sich, und in einer Variante des Spiele-KIassikers „Spitz, pass auf!“ musste ein wackerer Spieler mit einem großen Eimer die auf Plättchen gemalten Herzen der Mitspieler erheischen.
Aber auch wo kein Herzsymbol zu sehen war, war Herzlichkeit zu spüren - manchmal auch in Form eines einzelnen Menschen. So ein Mensch ist Irmgard Hertzog, die nach Erreichen des Höchstalters von 75 Jahren aus dem Presbyteramt ausscheiden musste, aber dennoch der Gemeinde mit Wort und Tat erhalten bleiben wird. Viele lobende Worte und Gesten des Dankes waren ihr für ihren langen Einsatz gewiss - ein Engagement, das heute nicht mehr selbstverständlich ist.
Vielleicht braucht sich die protestantische Gemeinde aber auch um die Zukunft keine Sorgen zu machen. Neben vielen Erwachsenen, die zwischen Kaffee und Kuchen oder mit frischem Grillgut auf dem Teller ein Schwätzchen hielten, amüsierten sich auch die Kinder und Jugendlichen der Gemeinde gut - sei es auf der Hüpfburg, beim Basteln oder am antialkoholischen Cocktailstand. Auch beim Musik- und Tanzprogramm waren alle Generationen vertreten. So trugen alle dazu bei, dass es ein gelungener Nachmittag wurde.
Und vielleicht treibt Petrus im nächsten Jahr seine Wolkenschafe ja auch mal woanders hin. Vielleicht ja ins masurische Kraplau, wo die Partnergemeinde bis dahin auch dank der Spenden aus dem Festerlös hoffentlich ein neues Kirchendach bekommen hat.
Autor:Oliver Borgwardt aus Dorsten |
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