Vogelzüchter-Ausstellung: Fliegende Diamanten und buntes Gefieder

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Elegant taucht der grazile Vogel in das Wasser ein und hinterlässt eine Blasenbahn, während er mit seiner schuppigen Beute wieder in die Lüfte steigt. Auf der anderen Seite des Fensterglases folgen staunende Gesichter dem Geschehen. Kein Zweifel: Der Eisvogel war der heimliche Star der AZ Landesschau in der Seestadthalle. Dabei mangelte es keineswegs an gefiederten Sehenswürdigkeiten.

Vielstimmiges Gezwitscher erfüllte die Luft in der Halterner Messehalle, als sich rund 1700 Vögel lautstark bemerkbar machten. Mit aufwändigen Dekorationen und Volieren zeigten sich rund 160 Vogelzüchter des Landesverbandes Rhein-Ruhr-Münsterland von ihrer besten Seite. Neben den laufenden Meisterschaften, bei denen die schönsten Tiere bewertet werden, standen vor allem die kunstvollen Gehege im Vordergrund. "Es ist eine Menge Arbeit, aber das ist es wert", freute sich Klaus Häming.

Der Landesgruppensprecher ist Vogelzüchter aus Leidenschaft. "Es ist einfach schön, wenn die Tiere gedeihen, ein Nest bauen, ihre Jungen aufziehen", erzählt Häming, der sich auf europäische Waldvögel spezialisiert hat. Wie viele erfahrene Züchter denkt sich Häming immer wieder neue Möglichkeiten aus, seine Zöglinge zu beschäftigen. "Wenn ich die Tiere füttere, stelle ich nicht einfach nur eine Schüssel mit Würmern in die Voliere", berichtet Klaus Häming. Statt dessen bedeckt der Profi das Lebendfutter mit einer breiten Erdschicht, damit die Vögel ihrem natürlichen Sammeltrieb nachgehen und die Würmer aus dem Boden scharren und picken können. Kein Zweifel, von dem gefürchteten Zierbauer vergangener Tage sind moderne Züchter meilenweit entfernt.

Besonders deutlich wurde das bei der spektakulären Eisvogelvoliere. Der "fliegende Diamant" saß in einer liebevoll nachgebildeten Bachlandschaft, während unter ihm kleine Fische ihre Kreise zogen. Die Zuschauer waren wie gebannt von dem kleinen Vogel, wenn er mit spektakulären Hechtsprüngen nach seiner Beute jagen. Ein riesiger Aufwand für den Volierenbauer - aber auch eine große Schau für die Gäste.

Leider schreckt der Aufwand auch viele junge Leute ab, wie Klaus Häming und seine Vereinsfreunde seit längerer Zeit mit Bedauern feststellen. Das Durchschnittsalter steigt seit Jahren kontinuierlich an. "Es ist nun mal eine große Verantwortung, sich täglich um die einem anvertrauten Lebewesen zu kümmern", betont Häming, "und dieser Aufgabe können oder wollen sich viele jungen Leute nicht mehr stellen". Wenn man in die zufriedenen Gesichter der anwesenden Züchter schaute und die gesunden Vögel trillern hörte, glaubte man Häming aber sofort, wenn er sagte: "Es ist ein schönes Hobby. Es lohnt sich, und man trifft viele nette und interessante Leute".

Wer sich für die Vogelzüchter interessiert, kann sich im Internet über die verschiedenen Ortsgruppen informieren: www.az-rrm.de

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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