Spannende Entscheidung beim Schützenfest in Hullern

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„So spannend war’s schon lange nicht mehr!“ Jochem Möller, der das erstmals an einem Samstag stattfindende Vogelschießen beim Schützenfest kommentierte, fasste die Gefühle der Zuschauer und Königsanwärter in die passenden Worte. Erst um 18 Uhr 15 stand fest: Hullerns neuer König heißt Willi.
Und zwar Willi Pötter, der als Tambourmajor des Spielmannszugs Westfalenklang bei vielen Festen in der Stadt präsent ist. Ihm war die Ehre verliehen, die letzten Reste des Vogels „BraNottus vom Krummring“ von der Stange zu schießen. Zur Königin erwählte er Maria Kemper. Bis es so weit war, war allerdings ein hartes Stück Arbeit nötig.
„Immer schön mittig rein“, so beschrieb Jochem Möller die Schießtechnik der Königsanwärter Heiner Kemper, Helmut Kroner und eben Willi Pötter. So zerlegten sie den Korpus Stück für Stück, doch BraNottus hielt sich erstaulich lange. Er drehte sich auf den Kopf, rutschte auf seiner Befestigung scheinbar nach vorne, wackelte bedenklich. Aber blieb standhaft. Das kostete Nerven und machte die Entscheidung so spannend.
Rund eine Stunde lang legten nur noch die ernsthaften Königsanwärter an, die zunächst noch zu fünft waren. Doch Kassierer Wilhelm Plogmaker und Oberst Heinz Rips verzichteten irgendwann auf den Nervenkitzel und reduzierten die Wettbewerber auf das Trio Heiner, Helmut und Willi. Unterstützt wurden sie eine Handvoll Schüsse lang vom Vogelbauer Uli Bäther, der, wie viele Umstehende fanden, ja schließlich genau wissen musste, „wo der Vogel es haben muss“. Doch auch Bäther leistete nur seinen Beitrag beim Zerrupfen des eigenen Werkes.
Das hatte gegen 15 Uhr begonnen, und schon bei der Preisgabe seiner Insignien zeigte sich BraNottus zäh. Martin Schild gelang es, ihm den Apfel zu entringen, das Zepter ging an Werner Krusel und die Krone an Michael Franz. Für die Flügel – den rechten sicherte sich Michael Niehues, den linken Herbert Suntrup – bedurfte es schon geduldiger vorbereitender Perforationsarbeit.
Die Verlegung des Vogelschießens auf den Samstag erwies sich, was die Zuschauerresonanz angeht, durchaus als Glücksgriff, war die Wiese vor dem Sportplatz doch genau so ordentlich gefüllt wie bei diesem Spektakel üblich. Das neue Programm bedeutete auch, dass das ebenfalls spektakuläre Schanzenstürmen am Sonntag stattfand. Und am Montag, dem Beginn der Woche, begann der Alltag wieder für die Schützen. Nur nicht für Willi Pötter, denn der ist jetzt zwei Jahre lang König Willi der Erste.

Autor:

Hubert Lohrmann aus Recklinghausen

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