Mühlentag: Treffen der Generationen
Für den Lateiner ist "Tradition" ein sehr bildhafter Begriff, denn "tradere" heißt nichts weiter als "hinüber-geben". Auch an der Sythener Mühle werden Aufgaben und Wissen von einer Generation zur nächsten übergeben. Marlies Salewski und Jörg Goldau können davon ein erfreuliches Lied singen.
Seit fünf Jahren steht Marlies Salewski an der Spitze des Sythener Heimatvereins. Ihre Vorgängerin Ulla Alfermann hatte durch ihre unermüdliche Arbeit große Fußspuren hinterlassen, die ihre Nachfolgerin inzwischen aber gut auszufüllen weiß. Die Freude und ihr Engagement konnte man Salewski am Pfingstmontag wieder ansehen, als sie um die Sythener Mühle wuselte und so gut wie jeden Besucher mit einem Lächeln und einem fröhlichen "Schön, dass ihr da seid!" begrüsste.
Das große Treiben rund um die Mühle am Pfingstmontag hatte System: Zum Mühlentag wurde ein beschauliches münsterländisches Programm geboten. Zum Gelingen trugen die vielen ehrenamtlichen Helfer des Heimatvereins und der befreundeten Vereine maßgeblich bei. Marlies Salewski, selbst ganz bescheiden, wird nicht müde, die ganzen fleißigen Menschen zu loben, die unermüdlich Kuchen backen, Brötchen schmieren, Kaffee kochen, durch die Mühle führen, und vieles mehr.
Einer dieser fleißigen Menschen ist auch Jörg Goldau. Seit einem Jahr ist der pensionierte Bergmann ehrenamtlicher Mühlenwart. Ein Job, der den ganzen Mann fordert, wie Goldau erzählt. "Das kann man nicht nebenbei machen", erzählt der Sythener, der die Aufgabe vor einem Jahr von Bernhard Biber übernommen hat. Der langgediente Mühlenwart hatte den Stab nach vielen Jahren weitergeben - Tradition eben. Seitdem ist es Goldau, der nach den vielen kleinen und großen Problemen in und um die Mühle Ausschau hält und sich mal um eine kaputte Lampe, mal um die Getränkeversorgung einer Feier, oder um die eine oder andere knifflige Reparatur kümmert. "Im Grunde ist es eine Hausmeistertätigkeit" lächelt Goldau. Manchmal mehrmals die Woche, meistens aber täglich schaut der Sythener in der Mühle nach dem Rechten.
Ob Marlies Salewski und Ulla Alfermann, oder Jörg Goldau und Bernhard Biber: Eine Generation übernimmt die Aufgaben der vorhergehenden, zum Erhalt einer schönen Mühle - das ist gelebte Tradition in Sythen.
Autor:Oliver Borgwardt aus Dorsten |
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