Mühlentag: Fleißige Holzwürmer sägen an der Mühle

Seit kurzem sind Holzwürmer in der Sythener Mühle aktiv. Doch die alten Bohlen des Mühlrades bleiben verschont: Geschickte Heimwerker bieten unter diesem Namen Bastelprojekte für die ganze Familie an. Auf dem Mühlentag stellten sie sich vor.

Surrend nagt sich die Dekupiersäge durch das leichte Holz. Ein kleines Mädchen sieht gebannt zu, wie das Sägeblatt Kurven und Ecken formt, bis sich ein stilisierter Hund gebildet hat. "Da kommt dann noch ein Loch für die Kette hinein, und schon haben wir einen schönen Schlüsselanhänger", erklärt Dirk Höhnerhaus. Zusammen mit einigen Gleichgesinnten aus dem Heimatverein Sythen hat der begeisterte Heimwerker im vergangenen Jahr die "Holzwürmer" ins Leben gerufen.

Basteln mit der ganzen Familie

Die "Holzwürmer" wollen kreativ sein und basteln, und dazu laden sie jung und alt ein. "Wir bieten im Jahr mehrere Termine an, in denen wir verschiedene Gegenstände in Gemeinschaftsarbeit herstellen", so Höhnerhaus. Sein Vereinskollege Ulrich Dobbe ergänzt: "Was wir machen, richtet sich meist nach der Jahreszeit. Vor Weihnachten stellen wir zum Beispiel Adventsdekoration her, und im Herbst haben wir mit den Kindern Windvögel gebastelt. Die sind natürlich auch geflogen." Um das Projekt zu unterstützen, haben Sponsoren den fleißigen Heimwerkern bereits eine Werkbank gestiftet, die nun in der Mühle zum Einsatz kommen kann.

Am Mühlentag haben sich die "Holzwürmer" mit ihrem Stand aber nach draußen gewagt, auch wenn am Himmel graue Wolken ballten. Anders als im Vorjahr, als sommerliche Temperaturen herrschten, war man dieses Mal mit einer leichten Jacke gut beraten. Das heißt aber nicht, dass die Besucher ausgeblieben wären, im Gegenteil. "Ich bin begeistert, wie viel Zuspruch wir trotz des kühlen Wetters haben", freute sich die Vereinschefin Marlies Salewski.

Kühles Wetter hielt die Besucher nicht ab

So hatten es sich bereits am Vormittag viele Besucher in der rustikalen Mühlenstube gemütlich gemacht. Die selbstgemachten Schmalz- und Rosinenbrote waren so begehrt, dass die Mühlenfrauen "nicht die ganze nächste Woche die Reste essen müssen", wie Salewski schmunzelnd anmerkte. Der Kaffee dampfte in den Tassen, die Brote schmeckten, und die Besucher stimmten ein Heimatlied nach dem nächsten an. "Ein Ehepaar aus Düsseldorf kommt seit Jahren den langen Weg, nur um am Mühlentag dabei sein zu können", berichtet Marlies Salewski stolz. Der Besuch ist vielleicht ein Zeichen, dass das alte Sythener Kleinod auch über die Grenzen Halterns bekannt ist.

Altes Handwerk

An diesem Tag wurde besonders viel geboten. Altes Handwerk gehört zu jedem Mühlentag dazu, und so konnte Bärbel Matuszczyk wieder einige Gäste einladen, mit ihr die alte Kunst der Blaudruckerei aufleben zu lassen. Wer keine blauen Finger mochte, aber gerne ein Stück der auf so typisch westfälische Weise verzierten Textilien erwerben mochte, hatte ebenfalls die Gelegenheit dazu. Ein Teil des Erlöses kam wohltätigen Zwecken zugute.

Ebenfalls ein uraltes Handwerk stellt die Imkerei dar. Nicht nur für die Honiggewinnung, sondern auch für die wichtige Bestäubung von Obstbäumen und anderen Nutzpflanzen sind Bienen unverzichtbar. Wie man die kleinen Brummer fachgerecht umsorgt, zeigte der Halterner Imkerfachverein an der Mühle. Natürlich konnte man hier auch heimischen Honig kosten.

Altes und neues Handwerk, Gemütlichkeit und rustikale Atmosphäre, mit diesem Rezept konnte der Heimatverein Sythen auch in diesem Jahr dem kühlen Wetter trotzen. Jeden Donnerstag hat das alte Gemäuer übrigens von 14.30 Uhr bis 18 Uhr geöffnet, wo bei Kaffee und Kuchen geklönt werden kann.