Halterner Asylkreis klagt und trauert
„Immer nur schockiert sein - und nichts tun – ist tödlich!“
Haltern. Der Halterner Asylkreis will am 5.6. (10 bis 12 Uhr) mit einer Demonstration und Veranstaltung auf dem Marktplatz vor der Sixtuskirche auf das verstörende Leiden und Sterben der Flüchtlinge an den Grenzen Europas aufmerksam machen und die Toten betrauern.
Unter dem Motto: „Immer nur schockiert sein - und nichts tun – ist tödlich!“ wird im Laufe von 2 Stunden der Toten gedacht, Protest formuliert und nach möglichen Wegen gesucht. Die Veranstalter schreiben: „Es ist offenkundig, dass es bei der Behandlung der Flüchtlinge über das Mittelmeer und auf anderen Wegen zu eklatanten und anhaltenden Verletzungen der Menschenrechte kommt und Menschen dem Tod überlassen werden und hineingetrieben werden. Wir sehen zu und ertragen die eigene Ohnmacht fast nicht. Wir wollen sichtbar machen, dass wir Teil des Scheiterns der Menschenrechtspolitik sind und mitschuldig am Tod vieler Menschen.Wir wollen sehen und hören, welche Wege es aus der Krise geben kann.“
Das Rockbüro und die Gruppe „Motel“ unterstützen und begleiten die Veranstaltung. In einer weitgehend schweigenden stillen Aktion wird die Liste der Toten ausgerollt, auf der ca. 50 000 Namen der gestorbenen verzeichnet sind. In einer klagend-anklagenden Demonstration um die Liste herum und in die Sixtuskirche soll der Protest und die Anklage formuliert werden und ein Gebet gesprochen werden. Daran anschließend werden sich Vertreterinnen der Kirchen, von UNICEF und der großen Parteien dazu äußern, welche Verfehlungen zu beklagen sind und welche konkreten Schritte sie tun wollen, dem Flüchtlingselend konkret entgegen zu treten. Ihre Teilnahme zugesagt haben: Lars Ehm (CDU), Robbin Conrad (Grüne), Brian Nickholz (SPD), Robert Heinze (FDP), Vertreter von Unicef, Pfarrerin Merle Vokkert für die ev. Kirche und Pfr. Michael Ostholthoff für die Katholische. Halterns Bürgermeister Stegemann wird zu Beginn der Veranstaltung um 10 Uhr die Teilnehmer und Gäste begrüßen.
Am Ende der Veranstaltung fällt der Startschuss zur zweitägigen Fahrradtour über Dülmen – Lüdinghausen nach Münster. Die Raddemonstration ist Teil der größeren Veranstaltung unter dem Motto „Ziel: Sicherer Hafen Münsterland! Brücken bauen! Hafen werden! Leben retten!“ Eine Anmeldung dazu ist unter dem diesem Link möglich und wichtig.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.