Familienforscher: In den Zweigen des Stammbaumes
"Wo komme ich her, von wem stamme ich ab?" Die Suche nach seinen eigenen Wurzeln ist für viele Menschen eine Entdeckungsreise in die eigene Identität, die oft viele Überraschungen bereithält. Seit zehn Jahren macht sich der Arbeitskreis Genealogie in der Stadtbücherei mit Enthusiasmus gemeinsam auf diesen Weg.
Der Stammbaum einer Familie ist selten ein kerzengerades Gewächs. In unruhigen Zeiten kommen Zweige abhanden, Linien werden unklar und Namen verwischen. Wanderungsbewegungen, Flucht oder Heirat machen die Suche nach den Ahnen bisweilen schwierig - aber gleichzeitig auch sehr spannend.
Um sich dieser Aufgabe zu widmen, gründete der Recklinghausener Bodo Stratmann im Januar 2005 eine Familienforschergruppe, um sich mit Gleichgesinnten austauschen zu können. Nach zwei Jahren übernahm Marianne Stenner aus Haltern die Leitung der kleinen Gruppe, die inzwischen 28 Mitglieder zählt und sich an jedem letzten Mittwoch im Monat um 15 Uhr im Kaminzimmer der Stadtbücherei trifft.
"Jeder erzählt von seinen Erfahrungen und Ergebnissen. Somit werden auch viele gute Tipps weitergegeben", erklärt Marianne Stenner. "Wir sprechen dabei auch über die neuesten Gesetze und Begebenheiten, Termine und tauschen Infomaterial aus." Auf diese Weise konnte die Gruppe ihren Wissenshorizont stetig erweitern und interessierten Neulingen den Einstieg in die Familienforschung erleichtern.
Die engagierte Leiterin organisiert für die Genealogengruppe Exkursionen und Lehrveranstaltungen. So hat die kleine Gruppe schon das Staatsarchiv Münster, die Mormonenstelle in Dortmund, und andere Stadt- und Bistumsarchive kennengelernt - wahre Schatzkammern für die ehrenamtlichen Familienforscher.
Zum zehnjährigen Jubiläum trafen sich die Mitglieder nun in ihrem angestammten Kaminzimmer und feierten die vergangenen Erfolge. Als einer der Gratulanten kam auch Bürgermeister Klimpel zum Kaffee, der die Forscher ermunterte, auch weiterhin tätig zu bleiben. Schließlich gibt es im Zweiggeflecht der Stammbäume noch einiges zu entdecken. "Das Interesse an der Geschichte der eigenen Familie nimmt immer mehr zu", freute sich Marianne Stemmer, "nicht nur bei der älteren Generation."
Autor:Oliver Borgwardt aus Dorsten |
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