Bürgerbus in Haltern am See - Fahrerinnen und Fahrer aus dem Stadtkern und den Ortsteilen gesucht!

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Erster Bürgerbus im Kreis: Erfolgreiche Informationsveranstaltung in Haltern am See. 45 Frauen und Männer wollen sich ehrenamtlich engagieren!

Noch werden weitere Fahrerinnen und Fahrer aus der Stadt und dem Stadtrand gesucht, die sich für eine Bürgerbuslinie ehrenamtlich einbringen wollen. Der Start des ersten Bürgerbusses im Kreis wird gewiss nicht vor Ende Sommer/Herbst 2016 erfolgen. Aber zur Gründung eines Bürgerbusvereines sollte sich jeder, der etwas für die Mobilität der Menschen in die und aus den Ortsteilen übrig hat, schon frühzeitig melden. Hier der Link zum Flyer und für das Anmeldeformular, das man auch noch nach der Auftaktveranstaltung "Ein Bürgerbus für Haltern am See" ausfüllen kann!

http://eservice2.gkd-re.de/bsointer160/DokumentServlet?dokumentenname=160l7031.pdf

http://eservice2.gkd-re.de/bsointer160/DokumentServlet?dokumentenname=160l7032.pdf

Auf „haltern.de“ ist der Link ebenfalls im Register unter Buchstabe „B“, Rubrik „Bürgerbus für Haltern am See“: Umfangreichende Informationen gibt es auch bei:

http://www.pro-buergerbus-nrw.de/

Als am 22. Oktober 2015 vor dem „Alten Rathaus“ in Haltern am See die Bürgerbusse mit Fahrern und Vorstandsmitgliedern aus Olfen und Lüdinghausen vorfuhren, hegten alle die an der Vorbereitung beteiligt waren die Hoffnung, dass es viele Unterstützer für das Projekt geben werde. Das Resultat kann sich sehen lassen: 45 Anmeldebögen bzw. Online-Anmeldungen sind eingegangen. Die Mitarbeiter der Stadt, des Seniorenbeirates und der Vestischen waren ob dieses Ergebnisses erst einmal zufrieden. Sie hatten auch monatelang geplant und dankten Carolin Ostrop von der Stadtverwaltung für ihre excellent erarbeitete Präsentation, die zu einem außerordentlich informativen Abend die Grundlage bildete.

Wolfgang Kiski, Technischer Beigeordneter der Stadt, entschuldigte den Bürgermeister und nahm stellvertretend für diesen die Moderation durch den Abend vor. Er dankte allen Gästen, die der Einladung nach Haltern am See gefolgt waren und würdigte insbesondere vom Seniorenbeirat Hans-Josef Schild, der hervorragende Informationsveranstaltungen zum Thema „Bürgerbus“ in den Ortsteilen durchgeführt hatte sowie Hans Kirschbaum, der das Thema in Publikationen in den neuen Medien verbreitete.

Kiski ist sich sicher, dass man in Haltern am See und den Ortsteilen ein optimales Angebot für Jung und Alt in einem Bürgerbuskonzept entwickeln kann. Im Rahmen der „Regionale 2016 - Bewegtes Land - Mobilität in die Fläche bringen“ kann dieses Projekt gut eingebunden und auf lange Sicht eine Erfolgsstory werden.

Anschließend folgten die Begrüßungsworte von Sigrid Geipel, Vorsitzende des Seniorenbeirates der Stadt Haltern am See, mit denen sie die Anwesenden mit ihrer Begeisterung für den Bürgerbus anstecken wollte. Und dies ist wohl auch gelungen! Danach informierte Hans-Josef Schild, Vorsitzender der Arbeitsgruppe des Seniorenbeirates, die in den letzten Monaten gemeinsam mit Vertretern der Stadt und der „Vestischen“ die Auftaktveranstaltung vorbereitet hatten, die Anwesenden über die Erfahrungswerte und die Möglichkeiten, die ein Bürgerbus für Haltern am See bietet. Er ist davon überzeugt, dass durch einen Bürgerbus wesentliche Erleichterungen in der Mobilität für ältere Menschen in den Ortsteilen erreicht werden kann, und dies zu Preisen, die erschwinglich sind. Nach dem Appell, sich für diese gute Sache ehrenamtlich einzubringen, kamen nun die geladenen Gäste zu Wort.

Michael Klüppels vom RVM Regionalverkehr Münsterland GmbH, der 13 Bürgerbusvereine als „Pate“ betreut, erläuterte umfangreich die Merkmale des Bürgerbusses als Linienverkehrsangebot im ländlichen Raum mit Kleinbussen und ehrenamtlichem Fahrpersonal als Ergänzungssystem zum vorhandenen Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) mit uneingeschränkter Praxistauglichkeit als vollwertigem Bestandteil des Portfolios. Dann beschrieb er die tragenden Säulen: Bürgerbus-Verein, Kommune, Verkehrsunternehmen.

Der Verein organisiert den Fahrdienst (25 – 35 ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer), die Diensteinteilung sowie Organisation der notwendigen medizinischen Voruntersuchungen, die Beantragung der Fahrerlaubnis beim Kreis, Organisation der Fahrzeugwartung und –pflege, finanzielle Abwicklung, Öffentlichkeitsarbeit, Statistik und Vereinsleben.

Die Kommune als Kostenträger, die die Sicherstellung der finanziellen Tragfähigkeit des Vereins durch Ratsbeschluss zur Übernahme der einmaligen Einrichtungs- und laufenden Betriebskosten gewährleisten und die Fördermittel für den Verein bei der Bezirksregierung beantragen muss.

Das Verkehrsunternehmen, der als betrieblicher „Pate“ fungiert sowie Konzessionär und Betriebsführer des Bürgerbus-Verkehrs nach PBefG mit folgenden aufgaben ist: Abstimmung von Linienweg, Fahrplan und Tarif gemeinsam mit Kommune und Verein, Beantragung der Fahrzeugfördermittel beim Land NRW, Beschaffung des Fahrzeugs (Eigentümer), Haltestellenausstattung, Beantragung von Genehmigungen bei der Bezirksregierung, Erstellen eines Fahrerhandbuches sowie regelmäßige Schulungen des Fahrpersonals.

Die ersten notwendigen Schritte sind nun:
- Gründung eines Bürgerbus-Vereins
- Beschluss des Stadtrates über die Übernahme der nicht gedeckten Einrichtungs- und jährlichen Betriebskosten
- Einrichtung einer Planungsgruppe (je 2 – 3 Personen aus Verein, Stadt sowie Verkehrsunternehmen)
- Erste konzeptionelle Überlegungen zu Linienführung und Fahrplan
- Überlegungen zu Fahrkarten und Preisen.

Anschließend stellten die Vertreter der eingeladenen Bürgerbus-Vereine ihre Konzepte vor. In Lüdinghausen gibt es, wie in allen anderen Kommunen in NRW, in denen Bürgerbusse bereits seit bis zu 30 Jahren fahren, den Bus im Linienverkehr. Vereinsvorsitzender Prof. Norbert Lütke-Entrup sieht den Bürgerbus als Glücksfall für jede Kommune und einen Ort der Kommunikation für Jung und Alt. Er brachte mit seiner Art des Vortrags die Besucher immer wieder zum Schmunzeln.

In Olfen gibt es den einzigen Anruf-Bürgerbus in NRW, nachdem man viele Jahre lang im Linienverkehr gefahren war. Manfred Kostrewa, Vorsitzender des Olfener Bürgerbus-Vereins macht Mut: „Jeder, der einen PKW fahren kann, kann auch einen Bürgerbus steuern!“ Auch im Alter von mehr als siebzig Jahren! Und was noch viel wichtiger ist: „Bürgerbusse sind Orte der Kommunikation“. Und das haben wir Mitglieder des Seniorenbeirates in Olfen bei einer Mitfahrt im Bürgerbus ganz konkret erleben dürfen. Einfach fantastisch!

Dann stellten Ralf Simer und Stefan Höpel, Vestische Straßenbahnen GmbH, ihre Planungsideen für einen Bürgerbus in Haltern am See vor. Sie sehen den Bürgerbus als eine hervorragende Ergänzung des ÖPNV in den Bereichen, die nicht im Linienverkehr eingebunden sind sowie auf Strecken, die sich durch eine geringe Fahrgastfrequenz weniger lohnen. Schwerpunkt sollte die Anbindung der Ortsteile an das Stadtzentrum und umgekehrt sein. Ihre Bereitschaft, als "Pate" zu fungieren, ist selbstverständlich und sie werden ihre Erfahrungen aus den umfangreichen Linienplanungen in all den anderen Verkehrsbereichen der „Vestischen“ gerne zum Wohle des ersten Bürgerbusvereins im Kreis Recklinghausen einbringen.

Wolfgang Kiski dankte anschließend Queenie Zmaczynski vom Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Münsterland Fachbereich Bus für Ihre Bereitschaft, vor und nach der Veranstaltung mit ihren Erfahrungswerten den Besuchern zum Erfahrungsaustausch zur Verfügung zu stehen. Ebenfalls galt sein Dank Carolin Ostrop für die anschauliche Präsentation.

Nachdem vom Seniorenbeirat Sigrid Geipel ein ermunterndes Schlusswort gesprochen hatte und Hans-Josef Schild seinen Dank an die Vortragenden aussprach und an die Anwesenden appellierte, sich für einen Bürgerbusverein in Haltern einzusetzen, konnte ich es mir nicht nehmen lassen, aufs Podest zu gehen und die Besucher emotional zu bitten, diese Chance für Haltern am See zu nutzen. Mit einem Reim ging’s dann in die nachfolgenden Diskussionen:

„Mit einem Bürgerbus in der Stadt und den Ortsteilen von Haltern
lässt es sich hier für Jung und Alt zukünftig verdammt gut altern!“

Anschließend standen die Referenten, Mitarbeiter der Stadt sowie die Mitglieder des Seniorenbeirates zur Beantwortung vieler Fragen interessierter Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung.

Wir würden uns freuen, wenn sich noch einige Interessenten für den Bürgerbus bei Carolin Ostrop (Stadt) oder den Mitgliedern der AG 4 des Seniorenbeirates bereit erklären, künftig im neu zu gründenden Bürgerbusverein ehrenamtlich mitzuwirken.

Zum Mittwoch, 18. November 2015, 19:00 Uhr werden all diejenigen, die sich angemeldet haben im Verein aktiv zu werden, zu einer ersten gemeinsamen Besprechung als Vorbereitung zur Vereinsgründung ins Neue Rathaus - Ratssaal - eingeladen.

Hans Kirschbaum
Mitglied der AG 4 im
Seniorenbeirat Haltern am See
hans.kirschbaum@seniorenbeirat-haltern.de
www.seniorenbeirat-haltern.de

Autor:

Hans Kirschbaum aus Haltern

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