Blasmusik in Lavesum feiert buntes Jubiläum
Lavesum. „Thank You for the Music“, so bedankten sich einst die schwedische Poplegenden von ABBA. Die Lavesumer Blasmusik lud unter dem gleichen Titel zum 25. Geburtstag – und die Gäste strömten nur so herbei.
Wer denkt, Blasmusik wäre inzwischen nur noch eine staubgekrönte Randerscheinung, der musste sich in Lavesum eines Besseren belehren lassen. Im Festzelt standen und saßen die Besucher dicht an dicht unter den bunten Fahnen und den schmuckvoll dekorierten Notenschlüsseln aus farbigem Karton. Ein Blick über die Gäste verriet, dass hier nicht nur die verschiedensten Uniformen, sondern auch viele Gratulanten in zivil vertreten waren. Auf den Gesichtern nur pflichtschuldiges Jubiläumslächeln? Keinesfalls. Selbst eine Gruppe Jugendlicher, denen man sonst wohl eher die Affinität zu elektronischen Klängen unterstellen würde, jubelte beim Einmarsch der verschiedenen Spielmannszüge auf. „Wow! Wahnsinn“, schreit ein blondgesträhnter Backfisch gegen die dröhnenden Trommelwirbel an, als wäre gerade Justin Bieber persönlich auf die Bühne geschwebt. Die Fanfaren schmettern, die Trommelstöcke sirren durch die Luft, und die Trompeten legen den Besuchern den Scheitel neu: Was die acht Spielmannszüge und Musikkorps aus Haltern, Albachten, Hullern, Ammelsbüren, Flaesheim, Senden und Sythen da auf der Festzeltbühne abbrannten, war ein musikalisches Feuerwerk, das allen Blasmusikfans die Freudentränen aus dem Gesicht blies. In ihrer 25-jährigen Geschichte hat sich die Lavesumer Blasmusik viele Freunde gemacht – und das Geburtstagsständchen war bis über die Ortsgrenze hinaus zu hören. „Ein Aushängeschild für Haltern“ nannte Bürgermeister Bodo Klimpel die rotweißen Musiker, und dieses Schild glänzte schon an vielen Orten. Selbst bis nach Frankreich hat es die Lavesumer schon verschlagen, und der Verein hat in dem Vierteljahrhundert seines Bestehens viele Höhen und Tiefen mitgemacht. Doch wenn man die gutgelaunten Menschenmengen um und im Festzelt gesehen hatte, spürte man, wie fest sich die Wurzeln der Blasmusik schon in die Lavesumer Heimaterde geschlagen haben. Hier feierte ein junger Traditionsverein – und für den Nachwuchs scheint schon gesorgt: Erst vor vier Wochen gründete sich das Jugendorchester der Blasmusik unter der Leitung von Dirigent Torsten Fritsch. „Die Jugend ist das Wichtigste für uns“, betont Gründungsmitglied Johannes Hiltrup. Wie es aussieht, braucht sich die Lavesumer Blasmusik keine Sorgen zu machen. (Fotos: Ralf Pieper)
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