50. Landesvogelschau: Zwitschernd zum Erfolg

Vogelzucht ist seit Jahrhunderten eine anspruchsvolle Leidenschaft, die viel Wissen und Verantwortung voraussetzt. Davon konnte man sich am Wochenende in der Seestadthalle überzeugen.

Es war laut in der Seestadthalle. Mal schmettern die Kanarienvögel ihre Arien, mal piepen die Wellensittiche, und auch die Prachtfinken stehen in dem vielstimmigen Konzert keinesfalls zurück. Rund 1600 Vögel gab es zu sehen, und die 150 Aussteller legten großen Wert darauf, dass dies auch sachgerecht geschah.

„Wir haben strenge Auflagen, was die Größe der Käfige, die Versorgung mit Nahrung und Futter, und den Transport angeht“, erklärt eine Züchterin und zeigt auf ihre Tiere. Diese hängen neugierig an den Käfigstangen, dösen mit dem Kopf im Gefieder oder pfeifen vor sich hin. Die Züchter kennen sich untereinander, und wer seine Vögel schlecht behandelt, werde ganz schnell von den wichtigen Ausstellungen ausgeschlossen. „Wir können keine Tierquäler gebrauchen. Vögel sind Lebewesen, die man mit Sorgfalt und Respekt behandeln muss“, so die Züchterin.

Auch beim 50. Jubiläum der Landesvogelschau standen die Preise natürlich wieder im Mittelpunkt des Interesses. In verschiedenen Kategorien oder nach Rassen sortiert wurden die Vögel bewertet. Dabei schauten die gestrengen Prüfer auf Haltung und Gefieder, beurteilten Farbe und Größe, und schienen über mancher schwierigen Entscheidung fast so lange zu brüten, wie die kleinen Flieger auf ihren Eiern. Die Züchter warteten gespannt auf die Ergebnisse, denn ein Sieg bei der Landesvogelschau ist nichts weniger als eine Eintrittskarte zur Bundesvogelschau, der nächsthöheren Wettbewerbskategorie.

Ein Pokal auf Bundesebene würde jeden Züchter natürlich besonders glücklich machen, aber auch ohne Preise zeigten sich viele der anwesenden Experten zufrieden. „Ich mag dieses Hobby sehr“, verrät ein älterer Herr, „es entspannt und gibt einem eine schöne Aufgabe“.