Trauer in Haltern: „Wiehnachtsarzt“ starb mit 98 Jahren
Diese Nachricht sorgte für Trauer und Bestürzung in der Seestadt. Am vergangenen Donnerstag starb der Halterner Mediziner Dr. Wilhelm Schlüter im Alter von 98 Jahren.
Seine Sprechstunde auf der Rekumer Straße war legendär, sein Bekanntheitsgrad kaum zu toppen, sein Humor unvergesslich. Damit habe er sogar im Wartezimmer für Unterhaltung gesorgt, erinnert sich seine frühere Mitarbeiterin Renate Meussen.
Der gebürtige Waltroper promovierte 1939, ließ sich 1946 als praktischer Arzt in Haltern nieder. Die Demokratie war noch jung und so trat der Mediziner ein Jahr später der CDU bei. Von 1950 bis 1969 war er Ortsvereinsvorsitzender, 20 Jahre saß er im Stadtrat und lieferte sich manche Redeschlacht mit dem politischen Gegner, dem er gleichwohl mit Respekt gegenüber stand.
Von Berufskollegen bekam er den plattdeutschen Zusatz „Wiehnachtsarzt“, weil er sich freiwillig zum Dienst an Weihnachten einteilen ließ. Patienten und Mitarbeiter schätzten ihn wegen seiner Herzenswärme und seines Humors. Parallel zum politischen Engagement setzte er sich für den Rettungsdienst in Haltern ein. Er gründete im Deutschen Roten Kreuz den Ortsverein Haltern und im Malteser Hilfsdienst den Ortsverband Haltern. 1975 erhielt Dr. Schlüter das Bundesverdienstkreuz. Den Ruhestand verbrachte er im Haus der Tochter.
Die Totenmesse ist am morgigen Donnerstag (2. Februar), 14.30Uhr, in der Sixtus-Kirche, anschl. findet die Beisetzung im engsten Familienkreis statt. (ist)
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