Tor-Schluss-Panik

Als vor vielen Jahren die Gaststätte Peikenkamp auf der Rekumerstraße dichtmachte, war das für unsere Generation ein kleiner Schock. Das skandalumwitterte Old Daddy war bereits von der Goldstrasse ins Gewerbegebiet gewandert und für uns hartgesottene Nachtschwärmer brachen magere Zeiten an. Von dem Verlust dieser Innenstadtlocations, die für viele von uns buchstäblich Zweitwohnsitz gewesen waren, erholten wir uns erst, als Sille und Günni die Schänke übernahmen. Längst selbst der Jugend entwachsen, begleitete uns nun auch der eigene, jugendliche Nachwuchs, um zusammen mit uns in der Schänke endlich all den Dingen frönen zu können, die wir ihnen bis dahin streng verbieten mussten.

Hier hat der Rockmusiker-Nachwuchs der zweiten Generation seine erste Bühnenerfahrung gemacht. Hier wurde bis in die Puppen getanzt, gesungen, gelacht. Bei jedem Schalkespiel wurde mitgefiebert und manchmal auch der Weltschmerz ertränkt. In seiner Art, Menschen jeden Alters und jeder Herkunft zu vereinen, war die Schänke einfach einmalig.

Die Nachricht, die Schänke stünde vor dem Aus, hatte uns hart getroffen. Umso dankbarer sind wir alle dem Verpächter der Schänke, den Vertrag noch einmal zu verlängern.

Autor:

Antje Clara Bücker aus Haltern

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