Segeln als Stärkung: "Der Sport hat mir über die Depriphase geholfen"
Veranstalter und Teilnehmer freuen sich über den erfolgreichen Abschluss zweier Kurse zur Stärkung von jungen Erwachsenen. In einer Feierstunde wurden Teilnehmerinnen und Teilnehmern in der letzten Woche ihre Zertifikate übergeben. Das "Netzwerk U 30" bot im Frühjahr einen Segelkurs, sowie einen zweiten Durchgang der Stabilisierungsmaßnahme "Power und Fun" an. In den jeweils 10 Treffen ging es um persönliche Stärkung von jungen Erwachsenen, die im Alltag durch Arbeitslosigkeit, Suchtmittelkonsum oder psychische Hemmnisse belastet sind.
Den Segelkurs leitete Lukas Berkenkamp vom Segelclub Prinzensteg e.V., der die Teilnehmer über die Anleitung und Wissensvermittlung hinaus motivierte. Die pädagogischen Kräfte Verena Ptak (Arbeiterwohlfahrt) und Peter Dornbach (Trigon) sorgten für eine vertraute Atmosphäre und förderten persönliche Kontakte innerhalb der Gruppe. "Ich würde das auf jeden Fall wieder machen!" war nur eine der überaus positiven Rückmeldungen der Teilnehmer.
Innerhalb des Kurses "Power und Fun" führten die Trainerinnen Sandra Wolff-Hirschi und Katharina Silber die Teilnehmer an die Grenzen ihrer körperlichen Belastbarkeit. Das geschah durch viel Bewegung, Spiele und (Kampf-) Sportelemente. Dass den Trainerinnen der Spagat zwischen Anspruch und Entgegenkommen gelungen ist, zeigt besonders folgende Teilnehmerrückmeldung zur eigenen Motivation: "Anfangs kein Bock, zum Schluss schade, dass es zu Ende ist!"
Einige Netzwerkpartner trainierten bei einem Gruppentreffen mit, um sich und ihre Arbeit vorzustellen, Hemmungen abzubauen und damit den Zugang zur Hilfe zu erleichtern. Es war für die Berater eine gute Möglichkeit, ihre Klienten in der Power-Perspektive zu erleben.
Bei der Teilnehmerschlussauswertung wurde das Angebot von allen als gut oder sehr gut bezeichnet, was auch durch die für die Zielgruppe hohe Anwesenheitsquote bestärkt wurde. Dass dieses keine Selbstverständlichkeit für Menschen in der beschriebenen Lage ist, drückt folgende Rückmeldung aus: "Mir fiel es schwer, aus der Haustür rauszugehen, aber dann war ich froh, dass ich da war!"
Die Atmosphäre stellte eine Teilnehmerin stellvertretend dar als: "Da kamen viele verschiedene Leute zusammen und wir haben uns trotzdem alle gut verstanden. Keiner wurde ausgeschlossen und jeder hatte seine Stärken."
Hartmut Giese von der Caritassuchtberatungsstelle äußert sich sehr zufrieden: "Gerade die persönliche Stärkung, die Förderung der Teamfähigkeit und das Über-Seine-Grenzen-Gehen, haben einen hohen suchtvorbeugenden Wert. Ich bin froh, dass so viele junge Menschen durchgehalten haben und wünsche mir mehr solcher Veranstaltungen!" Ein Teilnehmer charakterisierte sich und andere mit, "die nichts auf die Kette kriegen!"
Deshalb freut sich Giese, dass es im "Netzwerk U 30" weitergeht, "denn die 18-30-jährigen Menschen, die mit Arbeitslosigkeit, Suchtmittelkonsum oder psychischen Hemmnissen belastet sind, stehen unter erhöhter Gefahr, Folgeschäden zu bekommen, wie Sucht- oder andere psychische Krankheiten, Sinnverlust, Dauerarbeitslosigkeit etc.."
Träger der Maßnahmen ist die Caritas Agentur für Beschäftigung und Qualifizierung mit Mitteln des Jobcenters Kreis Recklinghausen.
Info: Im Netzwerk U30 engagieren sich Mitarbeiter verschiedener Halterner Institutionen: Sabine Peisert vom Sozialpsychiatrischen Dienst des Kreises Recklinghausen,; Frank Sakoschek und Alexandra Mertens vom Jobcenter Kreis Recklinghausen Bezirksstelle Haltern am See,, Uta Scheda-Riemann vom Fachbereich Familie und Jugend der Stadt Haltern am See; Katharina Silber von RE/init e.V. Recklinghausen,; Petra Bork vom Ambulant Betreuten Wohnen der AWO Haltern am See,; Peter Dornbach vom Trigon, Haltern am See,; Hartmut Giese von der Suchtberatung des Caritasverbandes Haltern am See e.V., und Michael Halberstadt von der Caritas Agentur für Beschäftigung und Qualifizierung,
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