Hochzeit mit Hindernissen

Die Trauung fand in der Halterner Sixtus-Kirche statt.
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Haltern am See. Dass der Halterner Priester Heio Weishaupt einem Hochzeitspaar und der Hochzeitsgesellschaft die Kommunion verweigerte und die Messe in der Sixtus-Kirche einfach abbrach, sorgt für rege Diskussion. Nicht nur in Haltern. Das Bistum schaltete sich ein, überörtliche Medien versuchen, mit dem Brautpaar Interviews zu führen. Doch das möchte sich, so Bistumssprecher Karl Hagemann am Montag, „nicht mehr äußern“.
Die Braut, Grundschullehrerin mit Missio canonica, also der Befugnis, katholische Religion zu unterrichten, und tätig in Gladbeck, der Bräutigam, aktiver Fußballer in Hamm-Bossendorf, hatten zu ihrer Hochzeit viele Gäste eingeladen. Schulkinder, Kollegen, Nachbarn, Freunde, Verwandte füllten die Sixtus-Kirche. Das Paar hatte seine Trauung gut vorbereitet: Blumengesteck und Kerze für den Altar, ein Hochzeitsbuch, Fürbitten, ein Gospelchor, der für den feierlich-musikalischen Rahmen sorgen sollte.
Weishaupt, der zuvor mit dem Brautpaar zu Hause das Traugespräch geführt hatte, sei während der Traumesse deutlich „ungehalten“ gewesen, habe die Gemeinde angeherrscht, das sie „nicht mitmachen würde“, weder Liturgie noch Liedtexte kenne, berichten Gottesdienstteilnehmer. Nach dem Evangelium und der Predigt erfolgte der eigentliche Trauritus. Der Text für das Eheversprechen sei auf dem Altar so platziert gewesen, dass der Bräutigam ihn kaum habe lesen können. Nach dem Aufstecken der Ringe und vor der Eucharistiefeier habe der Pfarrer verkündet, dass er die Kommunion nicht austeilen könne, weil sie nicht in die Kirche gingen. Es gab weder Friedensgruß noch Abschlusssegen. Der Pfarrer habe das Brautpaar „einfach stehen lassen“.
Das wollten Gottesdienstteilnehmer nicht einfach so stehen lassen und beschwerten sich beim Bischof in Münster. Domkapitular Hans-Bernd Köppen versuchte die Wogen zu glätten. Er überbrachte dem Paar die Entschuldigung von Bischof Felix Genn. „Dem Brautpaar ist Unrecht geschehen“, so der Domkapitular. „Als Pfarrer kann ich ihnen nicht einfach die Sakramente vorenthalten.“ Das habe er, Köppen, auch allen Beschwerdeführern im Auftrag des Bischofs und des Weihbischofs schriftlich mitgeteilt. Auch Pfarrer Weishaupt habe sich inzwischen bei dem Paar schriftlich entschuldigt und werde sein Bedauern durch einen Besuch nochmal deutlich machen. (ist)

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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