Gute Resonanz auf Volkstrauertag
Auf gute Resonanz stieß die zentrale Veranstaltung zum Volkstrauertag. Bürgermeister Bodo Klimpel sprach am Samstag am Samstagnachmittag am Mahnmal an der Römerstraße. Beteiligt daran waren ebenso die Chorvereinigung Haltern, die Lavesumer Blasmusik und die Schützengilde Haltern.
Seine Rede begann Klimpel mit einem Zitat des ehemaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann: „Nicht der Krieg ist der Ernstfall, der Friede ist der Ernstfall, in dem wir uns alle zu bewähren haben, weil es hinter dem Frieden keine Existenz mehr gibt.“
Der Bürgermeister gedachte der Männer, die in die beiden Weltkriege einziehen mussten und an den Fronten tödlich getroffen wurden, die erfroren oder ertranken. „Wir gedenken ebenso der Frauen und Männer, die wegen ihrer rassischen Zugehörigkeit oder ihrer politischen Überzeugung in Gefängnissen und Konzentrationslagern ermordet wurden. Wir gedenken der Menschen, die in Gefangenenlagern umkamen. Wir gedenken der Frauen, Männer und Kinder, die bei Bombenangriffen oder auf der Flucht ihr Leben verloren. Und wir denken an die Menschen, die Krieg, Flucht oder Haft zwar überlebten, aber zeitlebens unter ihren physischen oder seelischen Verletzungen zu leiden hatten, sowie an die Angehörigen, die ihnen nahestehende Menschen, ihre Söhne oder Ehepartner, ihre Töchter oder ihre Eltern, verloren haben und diesen Verlust vielleicht nie verwanden.“ Klimpel schloss darin auch die zahlreichen Vertriebenen, denen am Ende des Zweiten Weltkrieges und in den Jahren danach eine Menge Unrecht geschehen ist: „Viele von ihnen mussten grausam sterben oder überlebten mit Mühe und Not. Wie für die Kriegsopfer gilt auch für die Vertriebenen, dass sie wegen des Nazi-Größenwahns und der unvorstellbaren Grausamkeiten in einen bis dahin nicht gekannten Konflikt hineingezogen worden sind.“
Der Bürgermeister erinnerte daran, dass es nicht mehr viele Überlebende des Zweiten Weltkriegs und der Nazi-Diktatur gibt. „Einige Hinterbliebene weilen heute unter uns. Gerade für sie ist es wichtig, zu erfahren, dass das Schicksal und das Leid ihrer Generation nicht vergessen sind. Ihnen gehört an diesem Tag unser besonderes Mitgefühl. Und ich plädiere auch eindringlich dafür, auch mehr als 67 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs dieser Opfer zu gedenken. Auch deshalb, weil zu diesem Gedenken auch gehört, sich kritisch mit dem Entstehen des Nationalsozialismus und dem daraus entstandenen auseinanderzusetzen.“
Klimpel ging auf den Ersten und Zweiten Weltkrieg ein. Allein im Zweiten kamen über 55 Millionen Menschen um. Hinzu kommen Abermillionen Verwundete, Flüchtlinge und Ausgebombte, Zigtausende auseinandergerissene Familien und verwaiste Kinder, allerorten zerstörte Städte und verwüstete Landstriche. „Denn bei der Betrachtung dieser Bilder und Berichte wird auch unserer heutigen jungen Generation deutlich, dass so viele junge Menschen sterben mussten, als sie in einem Alter waren, in dem sie eigentlich ihr Leben erst vor sich hatten. Es geht um so viele zerstörte Hoffnungen und Träume; so viele Pläne, die nie verwirklicht werden, so viele Talente, die sich nie entfalten konnten. Und es geht auch um so viele Menschen, die von ihren Haft-, Kriegs- oder Fluchterfahrungen für ihr Leben gezeichnet waren.“
Neben dieser zentralen Veranstaltung gab es am Volkstrauertag auch in fast allen Ortsteilen ähnliche Gedenkfeiern.
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