Goldpaar aus Haltern: „Tag der Ehejubiläen“ mit 300 Paaren aus dem ganzen Bistum
Haltern/Münster. „Sie, liebe Jubelpaare, legen heute ein großes Zeugnis von Liebe, Treue und auch Ihres Glaubens ab.“ Weihbischof Dr. Stefan Zekorn feierte am Samstag, 1. September, im St.-Paulus-Dom gemeinsam mit 300 Ehepaaren aus dem ganzen Bistum den „Tag der Ehejubiläen“, der mit einem festlichen Pontifikalamt im Dom begann.
Aus Dankbarkeit für eben jene geschenkte Gnade des 50-jährigen gemeinsamen Lebenswegs waren auch Doris und Peter Scholz aus Haltern am See zum „Tag der Ehejubiläen“ angereist. „Wir waren lange nicht in Münster und freuen uns, dieses besondere Angebot im schönen Dom fünf Wochen nach unserer Goldenen Hochzeit mitmachen zu können“, strahlten beide und freuten sich auch auf das Kabarett-Programm am Nachmittag. Für ein anderes Goldpaar war nach dem Gottesdienst das Grab von Kardinal von Galen ein wichtiges Ziel: „Ich bin 1942 von ihm gefirmt worden“, so der Ehemann, der mit seiner Frau schon früh am Morgen aus Kleve angereist war. Auch sie seien dankbar für die gemeinsamen 50 Jahre und genossen den musikalisch vom Kirchenchor Heilig Kreuz mit Regionalkantorin Jutta Bitsch und Domorganist Thomas Schmitz begleiteten Gottesdienst in großer Gemeinschaft sehr. „Für jemanden, der wie ich 58 Jahre alt ist, ist eine Ehe von 65 Jahren kaum vorstellbar“, sagte Zekorn voller Hochachtung, der neben den 257 Goldhochzeitspaaren auch 37 Eheleuten zur Diamantenen Hochzeit (60 Jahre) und sechs Paaren zum 65-jährigen, dem „eisernen“ Jubiläum, gratulierte. So nahm es nicht wunder, dass es im Dom keinen freien Sitzplatz gab. Zu diesem Tag, den das Referat Ehe- und Familienseelsorge mitsamt einem vielseitigen Nachmittagsprogramm vorbereitet hatte, waren dieses Mal nur ältere Ehepaare eingeladen – die jüngeren Jubelpaare hatten während des Katholikentags im Mai Gelegenheit gehabt, an einem Paar-Segnungsgottesdienst teilzunehmen.
In seiner Predigt legte der Weihbischof einen Schwerpunkt auf die gemeinsamen Lebensgeschichten der Eheleute. „Was Sie in Ihrem Leben an Gutem getan haben, das ist bei Gott auf immer verwahrt“, sei die Vergangenheit nicht einfach weg. „Sie haben in den vielen Jahren Höhen und Tiefen erlebt, aber bestimmt auch erfahren, dass Gott mit Ihnen unterwegs war.“ Im Rückblick, so habe ihm einmal ein Priester erzählt, würden viele Zusammenhänge häufig erst als Fügung oder Führung sichtbar. Deshalb könnten alle auch vertrauensvoll in die Zukunft schauen – „denn Gott hält und führt Sie weiter“. Mit Bezug auf den irischen Segensspruch „Vergangenheit ist Geschichte, Zukunft ein Geheimnis, aber jeder Augenblick ist ein Geschenk“ erinnerte der Prediger daran, dass die wichtigsten Dinge im Leben geschenkt und eben nicht vom Menschen machbar seien.Einen regelrechten Ansturm auf den Einzelsegen gab es zum Ende des Pontifikalamtes: Der persönliche Zuspruch war für alle Teilnehmenden der Höhepunkt des Gottesdienstes. Nach dem gemeinsamen Mittagessen gab es verschiedene Programm-Angebote – von einer Domführung über ein musikalisches Liebeslieder-Potpourri bis hin zum Kabarett. Nach einem Kaffeetrinken endete der Tag schließlich mit einem Abschlussgebet mit Segen wieder im Dom.
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