EhrenAmt der Stadt Haltern am See erhält den Rudi-Assauer-Preis
Haltern/Gelsenkirchen. Seit 2013 zeichnet die „Rudi Assauer Gemeinnützigen Initiative (GID) Demenz und Gesellschaft“ Menschen und Institutionen aus, die sich für Demenzkranke engagieren. Das EhrenAmt der Stadt Haltern am See wurde in diesem Jahr mit dem ersten Preis für die Ausbildung von Jugendlichen Seniorenbegleitern und deren anschließendem Engagement ausgezeichnet.
Denn seit 2010 werden jährlich Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 zu ehrenamtlichen Seniorenbegleitern in einer zertifizierten Fortbildung ausgebildet. Zurzeit befinden sich die Schüler in der Praktikumsphase. Der theoretische Ausbildungsabschnitt wurde vor wenigen Tagen abgeschlossen. Im Februar werden sie ihre Zertifikate aus der Hand von Bürgermeister Bodo Klimpel erhalten. Am Montagnachmittag (19.12.)war die Freude unter den Gästen und Förderpreisträgern im festlich dekorierten Restaurant „Schalker Markt“ mit Blick in das weiß-blaue Rund der Veltins-Arena groß, als Rudi Assauer, lange Jahre Manager des FC Schalke 04, in Begleitung seiner Tochter Bettina Michel und einigen Freunden tatsächlich zur Verleihung des Preises erschien. Rudi Assauer (72) ist selbst von der Alzheimer Krankheit betroffen. 2006 wurde die Krankheit bei ihm diagnostiziert, seit Ende 2011 wohnt er bei seiner Tochter, die sich rührend um ihn kümmert und pflegt. Er gab durch seinen offenen Umgang mit der Diagnose, unter anderem mit der Veröffentlichung seiner Biografie 2012 und einer Dokumentation im Fernsehen, den Anstoß zur Vereinsgründung.
Großzügig unterstützt der FC Schalke 04 die Initiative.
Großzügig unterstützt der FC Schalke 04 die Initiative
Fünf Preise und der Rudi-Assauer-Medienpreis (500 bis 4000 Euro, Gesamtsumme 9200 Euro) wurden diesmal vergeben. Sportreporter Werner Hansch, Vorsitzender des Beirats, moderierte mit viel Insider-Wissen die Veranstaltung. Die Fortbildungsmaßnahme der Jugendlichen Seniorenbegleiter, die Laudatio wurde von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe gehalten, belegte dabei den ersten Platz. Mitgefühl, Solidarität und die Bereitschaft zu helfen, zählte Laudator Hermann Gröhe auf, seien die Tugenden, die die Gesellschaft zusammenhielten. Er unterstrich den Sprung der Generationen in diesem Projekt – junge und alte Menschen. Als Beispiel hierfür verwies er auf den Film „Honig im Kopf“ mit Dieter Hallervorden in der Rolle des dementen Amadeus. Dessen elfjährige Enkelin Tilda will nicht hinnehmen, dass ihr Opa in ein Heim kommt und reist mit ihm nach Venedig.
Klaudia Schild, Mitarbeiterin des EhrenAmtes und Koordinatorin des Kurses, die Schülerinnen und Schüler des siebten Seniorenbegleiterkurs, Kursleiterin Magdalena Hovenjürgen und Bürgermeister Bodo Klimpel erhielten einen Scheck über 4.000 Euro zur Fortsetzung des Projektes, den Olaf Thon, ehemaliger Bundesligaspieler des FC Schalke 04 überreichte. Alle Preisträger erhalten zudem ein außergewöhnliches Kunstobjekt: ein in Glas gefasstes, teilweise zerfallenes Lindenblatt als Symbol für den fortschreitenden Gedächtnis- und Persönlichkeitsverlust bei Menschen, die demenziell erkrankt sind.
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