Bilanz: Nikolausmarkt punktet mit guter Stimmung - Händler aber unzufrieden
Die Stimmung im Nikolausdorf ist super, die an den Verkaufsständen eher mäßig. Das ist das Fazit nach der Halbzeit auf dem Nikolausmarkt. Nach einer Woche wird an den Verkaufsständen ein verhaltenes Resumee gezogen. Erst der verkaufsoffene Sonntag hat einen zufrieden stellenden Umsatz beschert.
Im Alten Rathaus haben zur Halbzeit die meisten Standbetreiber gewechselt. Am Stand von Petra Lange und Susanne Maasewerd aus Marl gibt es Tücher, Taschen, Schmuck. Maria und Heinz Fortmann erklären an ihrem Stand für Floristik- und Holzarbeiten, wie die Miniatur-Eichhörnchen aus amerikanischen Haselnüssen mit einem Zahnstocher angemalt werden. Silvia Althoff bietet bunte und naturbelassene Holzarbeiten. Sie alle schätzen die Atmosphäre des Kreativen Künstlermarktes. „Das Konzept ist gut, die Organisation stimmt“, so die einhellige Meinung. Aber kaufen? „Es sind mehr Seh- als Kaufleute unterwegs“, sagt Silvia Althoff
Karl Rohde aus Moers steht zum ersten Mal auf dem Nikolausmarkt in Haltern. Seit zehn Jahren macht er mit Ledertaschen und –gürteln guten Umsatz beim Heimatfest, aber der Nikolausmarkt … Rohde winkt ab. Noch nie habe er einen so schlechten Umsatz erlebt und „immerhin gehe ich schon seit 30 Jahren auf Weihnachtsmärkte“. Über die Gründe hat er ausreichend Zeit nachzudenken. Das „magere Angebot“ ist ihm als erstes eingefallen. Außer den caritativen Ständen seien vielleicht noch vier andere Stände auf dem Platz. „Die Leute haben nur einen Anlass hierhin zu kommen und das ist Essen und Trinken.“ Am Samstag, beispielsweise, habe eine 20-köpfige Gruppe im Nikolausdorf gefeiert. An seinem Stand sind davon nur zwei Gäste zum Gucken gekommen. Nächstes Jahr wird der Nikolausmarkt ohne Karl Rohde stattfinden.
Im „Nikolausdorf“ ist es am Sonntagnachmittag „rappelvoll“. Duft von Glühwein parfümiert die Luft. Ein Platz an einem der Stehtische ist kaum zu ergattern, geschweige denn ein Sitzplatz. Am Stand des Lions-Clubs ist man heute sehr zufrieden. „Die Tage zuvor war es deutlich weniger“, sagt Dr. Paul Olbrich. Das gilt auch für den Glühweinstand der Jahrgangsstufe 13. „Es läuft gut“, sagt Michael Wiechert. Der Erlös geht in die Stufenkasse für die Abifete.
Die Besuchermeinungen auf dem Nikolausmarkt rangieren von „Es fehlt die weihnachtliche Musik unter der Woche“ über „Früher gab es draußen mehr Stände“ (Khayelitsha, Erich-Kästner-Schule und I-Punkt vom Bahnhof werden vermisst) bis „Vor der Bühne muss mehr Platz sein“. Es komme keine richtige Stimmung auf - außer beim Essen und Trinken, sagt eine Besucherin. Man müsse sich Gedanken machen, ob ein 14-tägiger Weihnachtsmarkt noch sinnvoll sei, regt ein Halterner Ratsherr an. „Vielleicht beschränkt man sich doch auf ein Wochenende.“ (ist)
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