Besuch in Haltern: Angela Merkel löst ihr Versprechen ein

Zwischen Schock, Entsetzen und tiefer Trauer stand ein Versprechen:  Bei der zentralen Trauerfeier für die insgesamt 150 Todesopfer des Flugzeugabsturzes Mitte April im Kölner Dom hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel den Eltern der 16 getöteten Kinder aus Haltern am See zugesagt, sie noch einmal persönlich aufzusuchen und mit ihnen zu sprechen. Mit ihrem gestrigen Besuch in Haltern  löst Merkel  dieses Versprechen ein. | Foto: Volker Hartmann/FUNKE Foto Services
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  • Zwischen Schock, Entsetzen und tiefer Trauer stand ein Versprechen: Bei der zentralen Trauerfeier für die insgesamt 150 Todesopfer des Flugzeugabsturzes Mitte April im Kölner Dom hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel den Eltern der 16 getöteten Kinder aus Haltern am See zugesagt, sie noch einmal persönlich aufzusuchen und mit ihnen zu sprechen. Mit ihrem gestrigen Besuch in Haltern löst Merkel dieses Versprechen ein.
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Beeindruckt vom Besuch der Bundeskanzlerin Angela Merkel im Joseph-König-Gymnasium zeigten sich die Bürgerinnen und Bürger, die die Ansprache auf dem Schulhof erlebt haben. „Sie hat ihr Versprechen eingelöst, das Sie den Angehörigen der Opfer des Flugzeugabsturzes während des Trauergottesdienstes im Kölner Dom gegeben hat. Das allein war schon richtig gut. Nun hat ihr sehr einfühlsames und glaubwürdiges Auftreten deutlich gemacht, wie wichtig ihr es gewesen ist.“

So beschreibt eine Bürgerin ihre Empfindungen, nachdem die Kanzlerin davon braust. Die Kanzlerin war am Dienstagvormittag mit dem Wagen aus Dortmund angekommen und wurde am Gymnasium vom Schuleiter Ulrich Wessel und Schülersprecherin Johanna König empfangen. Anschließend begrüßten Bürgermeister Bodo Klimpel und NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann die Regierungschefin.

Nach dem kurzen Verharren an der Gedenkstätte und dem Ablegen der Blumen führte Ulrich Wessel den Besuch in die Schule, um Angela Merkel die Möglichkeit zu geben, sich bei den Bildern der Absturzopfer ins Kondolenzbuch eintragen zu können. In der Aula sprach die Kanzlerin mit den etwa 150 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 11, die vom Absturz besonders betroffen war. Dort befragte sie sehr interessiert die Jugendlichen, wie sie den Tag des Absturzes, die Zeit danach empfunden haben und auch nun noch mit der Trauer umgehen. Und sie machte ihnen auch Mut, bestärkte sie darin, ihr Leben zu gestalten.
Mit Sylvia Löhrmann war sich Angela Merkel einig, dass die Schülerinnen und Schüler, die Schulleitung, das Kollegium und ebenso die gesamte Stadt die Trauerarbeit sehr gut bewältigt haben. Ein Lob, dass die Jugendlichen ebenso den Lehrpersonen und den örtlichen Kirchenvertretern aussprachen. Angela Merkel war es ebenso wichtig, in kleinerer Runde mit den engsten Angehörigen der Opfer zu sprechen. Auch bei ihnen erkundigte sie sich, über die Trauerarbeit und signalisierte ihnen erneut, dass auch die Bundesregierung weiterhin versuchen werde, im Rahmen ihrer Möglichkeiten den Eltern zu helfen.

Angela Merkel war es ebenso wichtig, in kleinerer Runde mit den engsten Angehörigen der Opfer zu sprechen

Sichtlich beeindruckt waren zum Abschluss sowohl die Kanzlerin als auch die rund 1300 Schülerinnen und Schüler sowie weitere Hunderte von Interessierten auf dem Schulhof. Frau Merkel deshalb, wie lange die Kinder ausgehalten hatten, um auf sie zu warten, die Zuhörer deshalb, weil sie auch hier die einfühlsamen Worte der Regierungschefin hörten.
In ihrer kurzen Rede ging sie auf die Symbolik an der Gedenkstätte ein: „Die Bäume und die Stahlplatte zeigen, welche Trauer die Schule fühlt.“ Ebenso deutlich werde aber auch, mit wie viel Liebe, Mitgefühl und Gefühl überhaupt die Schule mit diesem schrecklichen Ereignis umgehe und versuche, damit fertig zu werden. Ebenso zeigte sie sich von den Porträts der verstorbenen Kinder und Lehrerinnen bewegt. „Sie waren genauso fröhlich, sie waren genauso lernbegierig. Sie waren Freunde, die Liebsten ihrer Eltern.“ Eine Schülerin, die ein Geschwisterkind verloren hat, schenkte der Kanzlerin ein Buch mit dem Titel „Warum?“. Dazu die Kanzlerin: „Darauf habe ich keine Antwort, wahrscheinlich hat niemand eine.“
Bürgermeister Bodo Klimpel, der den Gast begleitet hatte, erklärte anschließend: „Dieser Besuch war sehr angemessen und richtig gut. Ich habe ihn für sehr würdevoll gehalten.“

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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