Beim Mopstreffen in Haltern dreht sich alles um die vierbeinigen Clowns
„Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos“ sagte schon Loriot, der gleich mehrere der liebenswerten Knautschgesichter besaß. Dieser Aussage stimmen die Mitglieder des Halterner Mopstreffens voll und ganz zu und betonen damit, dass es sich bei ihren Hunden um ganz besondere Exemplare der Gattung Hund handelt. Pfiffig, lebhaft, intelligent und sehr sportlich seien sie, berichten ihre Besitzer stolz .
Wie zur Bestätigung rasen Lilli, Molli, Eddie und Emmi durchs Gelände und zeigen, dass Möpse viel mehr sind, als unbewegliche, überzüchtete Schoßhunde und diesen Ruf völlig zu Unrecht haben.
Zusammen mit Herrchen und Frauchen geht es diesmal durch die Westruper Heide, aber auch Touren durch die Haard und die hohe Mark stehen immer wieder mal auf dem Programm. Selbst auf Wanderungen beweisen sie Ausdauer – die älteren Semester dürfen allerdings zwischendurch im Hundebuggy Platz nehmen. Bei sehr heißen Temperaturen finden die wöchentlichen Treffen auch gern an der Stever statt, wo die Hunde dann schwimmen gehen und sich abkühlen können während ihre zweibeinigen Begleiter sich mit Mitgebrachtem erfrischen und dabei klönen. Natürlich über ihr gemeinsames Lieblingsthema – Hunde im Allgemeinen und Möpse im Besonderen.
Mopsbesitzer aus Überzeugung
Alle hier sind Mopsbesitzer aus Überzeugung und Liebhaber einer Rasse, die sich seit einigen Jahren wieder wachsender Beliebtheit erfreut. So war es nur eine Frage der Zeit bis sich den beiden Initiatorinnen Barbara Seine und Marie-Luise Döhring aus Haltern weitere Mopsfreunde anschlossen.
Mittlerweile findet sich die Gruppe regelmäßig donnerstags am Seehof ein - einmal im Monat, jeweils am ersten Sonntag des Monats, treffen sie sich mit Mitgliedern anderer Gruppen aus der näheren und weiteren Umgebung auf dem Parkplatz vor dem Lake Side Inn zum gemeinsamen Spaziergang in großer Runde.
So wie ihre Besitzer kennen sich auch die Hunde und freuen sich jedes Mal auf die Treffen. Da geht es dann erst immer sehr stürmisch zu. Bellend und jaulend wuseln alle wild durcheinander und es dauert eine Weile, bis alle gebührend begrüßt sind und der Trupp sich in Bewegung setzt.
Dass Möpse sehr gut auch mit Hunden anderer Rassen zurecht kommen und nicht ausschließlich unter sich bleiben möchten zeigt Mopsdame Aila sehr eindrucksvoll: Zwar mag sie jeden der hier anwesenden Hunde, ihr bester Freund aber ist der 50kg schwere und dreimal so große Wolfshund Faol, der zwar heute nicht dabei ist, ansonsten aber viel Zeit mit ihr verbringt.
Sie beweist damit außerdem, dass sie trotz zurückgezüchteter Schnauze, Schweineschwänzchen und winzigen Knicköhrchen durchaus nicht kommunikationsreduziert ist und sich Artgenossen aller Rassen gegenüber sehr gut verständigen kann.
„Sie ist ein ausgesprochener Sportmops und als Schoßhund völlig ungeeignet“, betont ihr Frauchen. „Vor drei Jahren hat sie das Lüdenscheidter Mopsrennen gewonnen und ist wegen der vielen Kunststückchen die sie beherrscht auch schon für Fernsehsendungen gecastet worden.
“Auch Benno entspricht äußerlich allen Rassestandards und seine Besitzerin wird immer wieder eingeladen an Ausstellungen und Rasseschauen teil zu nehmen. Trotzdem betonen alle: „Möpse sind keine Ausstellungsgegenstände, sondern ganz normale Hunde mit ganz normalen Bedürfnissen von Hunden und die sollen sie auch ausleben dürfen“, während sich die wilde Bande vor Freude grunzend im Schlamm wälzt.
Hintergrund:
Die Schriftstellerin und Journalistin Katharina von der Leyen beschreibt die Rasse liebevoll:„Der Mops ist kein normaler Hund - das sieht man auf den ersten Blick. Er ist eine Mischung aus andalusischem Kampfstier, Marzipanschwein und Weißwurst“.
Der Mops zählt zur Gruppe der doggenartigen Hunde und wurde vor mehr als 2000 Jahren in China gezüchtet. Auf dem Seeweg gelangte er im 16. Jahrhundert nach Europa und wurde sehr schnell als Modehund beliebt. Leider sind heute durch Überzüchtung beim Mops auch Erbkrankheiten nicht auszuschließen.
Autor:Antje Clara Bücker aus Haltern |
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