Am Schloss gab es Glühwein und Tannenbäume
Sythen. Alle Jahre wieder: Der Tannenbaumverkauf am Schloß Sythen ist ein echter Selbstläufer geworden. Treue Kunden bestellen ihren Baum jedes Jahr hier – und helfen so mit, die Anlage zu erhalten.
„Als wir vor 12 Jahren mit dem Tannenbaumverkauf anfingen, musste man zum Bummeln noch Gummistiefel anziehen“, erzählt Alfons Gödde und lächelt. Der Kassierer des Fördervereines Schloß Sythen kann sich noch gut daran erinnern, wie morastig die Wege waren, bevor sie neu angelegt und mit einem wetterfesten Belag ausgestreut wurden. Um solche Arbeiten zu finanzieren, braucht der Förderverein natürlich Geld, und der Weihnachtsbaumverkauf ist ein bewährtes Mittel, um die Kasse zu füllen. „Der Erlös kommt komplett dem Schloß zugute. Daher freuen wir uns, dass die Bäume so gut angenommen werden“, freut sich Gödde. Und tatsächlich lassen sich die Kunden auch von dem ungemütlichen Wetter nicht schrecken: „Obwohl es nass war, war es am Freitag voll, alle wollten einen Weihnachtsbaum“, berichtet Ludwig Weber vom Vorstand des Fördervereins. Die 400 Bäume fanden reißenden Absatz. Die Edeltannen, Fichten und Nordmanntannen stammen übrigens nicht aus der nahen Haard, sondern aus dem Sauerland – der Heimat vieler späterer Christbäume. „Ich weiß nicht, die Äste sind doch etwas breit dort unten“, befindet eine Dame und schaut skeptisch auf das angebotene Gehölz. „Kein Problem, das haben wir gleich“, sagt Weber und greift kurzerhand zu einer Bügelsäge. Die störenden Äste fallen, die Dame ist zufrieden, und wieder wandert ein Baum ins Transportnetz. Kräftige Männer wuchten derweil andere Nadelhölzer auf einen Kleintransporter. „Fertig, wir liefern aus“, ruft einer der Männer und steigt ins Führerhaus. Der Motor erwacht zum Leben, und der Transporter rollt los, während ein anderer noch beladen wird. „Wir bringen die Bäume auch direkt nach Hause“, erklärt Gödde, „und wir haben Kunden in der ganzen Umgebung.“ Nicht nur Sythener, sondern auch Flaesheimer, Holtwicker, Halterner, Lavesumer und viele andere kommen zum Schloß, um sich einen Baum zu erwählen. Hier kommen die starken Männer und ihre Autos ins Spiel: Wer sich nicht mit dem Transport abmühen will, braucht das Gehölz nicht selbst auf den Wagen zu schnallen, sondern kann an dem kleinen Weihnachtsmarkt im Schlosshof eine Waffel oder ein heißes Getränk zu sich nehmen, bevor er nach Hause geht und am nächsten Tag den grünen Stubenschmuck geliefert bekommt. So bleibt die vorweihnachtliche Gemütlichkeit trotz des Wetters nicht auf der Strecke, zudem am Freitag die Hullerner Blasmusik ordentlich für Stimmung sorgte. Am Sonntag hieß es dann „Was weg ist, ist weg“, und so mancher konnte noch ein benadeltes Schnäppchen machen. Das Geld ist im Schloß sichtbar gut angelegt, und so wird es wohl noch für viele Jahre Schauplatz des Sythener Weihnachtsbaumverkaufes bleiben.
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