Volkswandertag Flaesheim: Den Herbst unter den Füßen
Ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm: Gerüstet wie in dem beliebten Kinderlied machten sich am Sonntag über 500 Wanderer auf den Weg im Halterner Osten. Der SuS Concordia Flaesheim hatte drei Strecken abgesteckt, auf denen man den Herbst so richtig genießen konnte.
Veteranen, keine Weicheier: Wer die Entschlossenheit in den Gesichtern rund um das Flaesheimer Sportzentrum sah, hatte an der Motivation der Menschen im frühen bis reifen Alter keinen Zweifel mehr. Festes Schuhwerk, Funktionskleidung, Wasserflasche, Wanderstab - hier waren erfahrene Langstreckengeher am Werk. Das alte Klischee mit dem Frühtau wurde hier erneut bestätigt: "Wir sind seit vier Uhr wach und reisefertig", lacht ein älteres Ehepaar aus dem nördlichen Münsterland. Schon vor sieben Uhr hatten sich die ersten Wanderfreudigen eingefunden, um sich auf den Weg zu machen - eine Stunde vor dem offiziellen Start. Viele waren etliche Kilometer gefahren, um in Flaesheim marschieren zu können - in der Luft liegt Ruhrdeutsch, Mönsterplatt, niederrheinischer Singsang. Kein Zweifel, der Flaesheimer Volkswandertag genießt einen guten Ruf.
Hier und da stieg der Blick zum Himmel, aber Sorgen spiegelten sich nicht in den oft wettergegerbten Gesichtern. Dass es kein schlechtes Wetter, sondern nur unpassende Kleidung gibt, schien bei allen eine Binsenweisheit zu sein. "Das ist heute ja wie ein Parkspaziergang" lacht eine Frau mittleren Alters und berichtet von ihrer herbstlichen Wandertour in Norwegen. "So schnell kann mich auch ein bisschen Regen nicht schocken."
Und schon sind sie weg, mit raschelndem Herbstlaub unter den Schuhen, einem Lied oder Gesprächen auf den Lippen, und leise klappernden Stockspitzen auf dem dunklen Boden. Die kleinste Strecke durch Flaesheim, rund fünf Kilometer, nehmen an diesem Tag Gelegenheitsläufer, Ältere und Familien wahr. Aber die fitteren Wanderer haben diese Strecke schon beim morgendlichen Brötchenholen hinter sich gebracht - sie wollen mehr. Zehn Kilometer durch die Heide, oder fast zwanzig rund um den See, da lebten die Teilnehmer so richtig auf. Schließlich war auch hier der Weg das Ziel.
Autor:Oliver Borgwardt aus Dorsten |
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