Surfabteilung: "Hang Loose" auf dem Silbersee
Das Segel voller Wind, das Brett schneidet durch die Wellen: Viele Windsurfer können den Beginn der Saison gar nicht mehr erwarten. Doch auch der scheinbar so idyllische Silbersee II hat seine Tücken. Damit nichts schiefgeht, lud die Surfabteilung des TuS Haltern jetzt zur Sicherheitsunterweisung.
Norbert Sikora liebt die Atmosphäre am See. „Manchmal bin ich schon eine Stunde vor dem Surfen vor Ort und genieße einfach nur“, sagt der begeisterte Wassersportler. Seitdem der Silbersee II vor vier Jahren offiziell freigegeben worden war, hat das Gewässer unter Surfern viele Freunde gewonnen. Doch noch steht der Bagger wie ein urzeitlicher Riese über den Wellen und erinnert an die noch unvollständige Wandlung von der Quarzsandgrube zum Badeparadies. Hier lauern Gefahren, wie Norbert Sikora weiß: „Der Bagger wird über Trosse bewegt, die knapp unter der Wasseroberfläche verlaufen. Das kann für Surfer, die sich nicht auskennen, durchaus gefährlich werden.“ Zudem gelte es, die Badezonen und das Naturschutzgebiet zu beachten.
Damit nichts schiefgeht, bietet der TuS seit 2009 einmal im Monat eine kostenlose Sicherheitsunterweisung für die Wellenreiter an. Am Sonntag war es wieder soweit, und interessierte Surfer ließen sich vor Ort die Regeln und Gefahren erklären. Wo genau laufen die Trosse entlang? Wo sind die Abbruchkanten? Worauf muss man beim Sportvergnügen achten? Die Brettpiloten lauschten interessiert, denn schließlich geht es auch um ihre eigene Sicherheit. Wer bei gutem Wind mit der Innenstadt-Geschwindigkeit eines Kraftwagens auf dem Wasser unterwegs ist, kann auf böse Überraschungen verzichten. „Die Surfunterweisung ist verpflichtend für dieses Gewässer“, erklärt Sikora, „und den Surfschein braucht man ohnehin“.
Aber auch ohne Erfahrung kann man in Haltern in die Welt des Windsurfens einsteigen. Norbert Sikora, der auch begeisterter Fußballer ist, ist ausgebildeter Trainer und Ausbilder für den nassen Sport. „Surfen kann man schon als Kind lernen oder auch als Erwachsener“, betont er. „Wir haben regelmäßige Teilnehmer zwischen sieben und siebzig Jahren.“ So empfiehlt sich für Einsteiger einer der regelmäßigen Schnuppersurfkurse, zu dem man außer Badekleidung und Sportschuhen nichts mitbringen muss.
Wenn man dann seinen Surfschein gemacht hat, gehört man vielleicht auch zum Kreis der Glücklichen, die über den Silbersee flitzen dürfen. Die alten Hasen freuen sich schon auf morgen: Am 1. März ist der See wieder freigegeben. Dann werden die Surfer ihre Segel in den Wind richten und einander Daumen und kleinen Finger zum Gruß entgegenstrecken: „Hang Loose!“ auf dem Silbersee.
________________________________________________
Drei Fragen an:
Norbert Sikora, Vorsitzender der Surfabteilung des TuS
Welche Risiken ist der Surfer auf dem Silbersee ausgesetzt?
"Noch ist der Quarzsandbagger auf dem See, der über Trosse bewegt wird. Wir weisen die Surfer auf die Gefahrenzone hin. Zudem muss jeder Wassersportler die Badezone und die ausgewiesenen Naturschutzzonen beachten."
Gibt es auch Surfer, die ohne Sicherheitseinweisung unterwegs sind?
"Wir sprechen die Leute bei Kontrollen darauf an. Die allermeisten sind einsichtig. Schließlich geht es ja auch um ihre eigene Gesundheit. Diese Leute treffen wir dann bei der Sicherheitsüberprüfung wieder. So sind schon viele nette Kontakte entstanden."
Am 1. März geht es auf dem Silbersee wieder los. Wie sieht die Saison für Sie aus?
"Wir veranstalten am 14. April unser großes Ansegeln, zu dem sich ein namhafter Surfausrüster angemeldet hat. Die Besucher können das neueste Gerät austesten, eine schöne Sache! Außerdem bieten wir einmal im Monat unsere Sicherheitseinweisung kostenlos an. Surfneulinge können bei uns ebenfalls in den Sport reinschnuppern und ihren Surfschein machen."
Autor:Oliver Borgwardt aus Dorsten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.