„Natürlich Stimberg“ vereint Naturschutz, Erholung und Erlebnis
Vom Militärgelände zum Heidebiotop

Georg Tenger von der Biologischen Station Kreis Recklinghausen und Landrat Bodo Klimpel (l.) vor dem Insektenhotel neben der Artenschutzwand.
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  • Georg Tenger von der Biologischen Station Kreis Recklinghausen und Landrat Bodo Klimpel (l.) vor dem Insektenhotel neben der Artenschutzwand.
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Kreis. Auf dem ehemals militärisch genutzten Gelände um die Radarstation in Oer-Erkenschwick hat sich in den letzten Jahren einiges getan. "Natürlich Stimberg" lautet der Name des Natur- und Artenschutzprojekts, das die Untere Naturschutzbehörde dort in den letzten Jahren umgesetzt hat - und das nun im Beisein aller Beteiligten eröffnet wurde.

"Der Kreis Recklinghausen und seine Städte haben das gemeinsame Ziel, das Leben im Kreis lebens- und liebenswert zu gestalten. Dazu gehört auch, Natur zu pflegen, zu erhalten und Erholungsflächen zu entwickeln", erklärt Landrat Bodo Klimpel. "Das ist hier gelungen. Entstanden ist ein toller Ausflugsort für Groß und Klein, an dem es einiges zu entdecken gibt." Dass das Gelände nun begeh- und erlebbar ist, freut auch Oer-Erkenschwicks Bürgermeister Carsten Wewers: "Früher war dies ein verbotener Ort, jetzt ist er für alle zugänglich. Es gibt sicherlich den einen oder anderen, der mit großer Neugier auf die Arbeiten hier geschaut hat." Für Wewers fügt sich die Fläche gut in das Erholungskonzept rund um den Stimberg ein. Sandiger, nährstoffarmer Boden zeichnet die Stimberghöhe aus. Was im ersten Moment nach einem nicht optimalen Zustand klingt, entpuppt sich auf den zweiten Blick als großes Glück für schützenswerte Pflanzen- und Tierarten. So sind diese Bedingungen beispielsweise für die Zauneidechse, den Gartenrotschwanz oder auch das im Volksmund Hasenbrot genannte Gras Feld-Hainsimse ideal. "Halten Sie die Augen und Ohren offen! Auf dem Stimberg gibt es bei jedem Besuch etwas Neues zu entdecken", empfiehlt Annette Tilbürger-Braun von der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Recklinghausen.

Artenschutzwand, Stahl-Figuren und QR-Codes

Unterstützung gibt es dabei durch verschiedene Elemente, die der Kreis Recklinghausen an den Rundwegen installiert hat. So sind einige der dort vorkommenden Tier- und Pflanzenarten durch ein Graffiti auf der sogenannten "Artenschutzwand" am Sendergebäude verewigt, Erklärtafeln und Cortenstahl-Figuren säumen den Weg. Diese sind zusätzlich mit QR-Codes versehen, die auf Seiten der Homepage  verlinken, auf denen es weiterführende Informationen sowie Audiodateien gibt, in denen Figuren wie Bergmann, Soldat oder auch Steinhauer ihre Geschichte zum Areal erzählen und die Besucher auf eine ganz besondere Zeitreise mitnehmen. Für einen besonders schönen Blick über die Heide, die einen großen Teil der Stimberghöhe ausmacht, sorgt der Heiderahmen am höchsten Punkt des Stimbergs. "Wir laden jeden Besucher ein, sich die Zeit zu nehmen, und durch den Rahmen einen fokussierten Blick auf diesen besonderen Lebensraum zu werfen", erklärt Tilbürger-Braun. Mit gezielten Maßnahmen wird die Heide auch weiterhin durch die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Recklinghausen gepflegt.

Gelegen ist "Natürlich Stimberg" am Hohe Mark Steig zwischen den Etappen 5 und 6. "Also ein gutes Ziel oder auch ein guter Startpunkt für Wanderer", sagt Tilbürger-Braun. "Wir wünschen uns gleich in doppeltem Sinne Leben auf dem Stimberg. Zum einen durch Artenreichtum, zum anderen durch Familien, Schulklassen und Vereine, die das Informations- und Erholungsangebot wie das Grüne Klassenzimmer nutzen", so Landrat Bodo Klimpel. "Natürlich Stimberg wartet auf Ihren Besuch."

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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