Umgang mit dem Eichenprozessionsspinner
Wer ist in Haltern für die Bekämpfung zuständig?
Haltern. In den vergangenen Wochen erreichen die Stadt Haltern am See vermehrt besorgte Anfragen zur Verbreitung des Eichenprozessionsspinners (EPS). Die Stadt Haltern am See engagiert sich, damit für die Zukunft eine Reduzierung der Beeinträchtigungen durch den EPS erreicht wird. Das Gärtnerteam schaut sich jeden gemeldeten Fall genau an und prüft die Zuständigkeit.
Die Bekämpfung der Schädlinge obliegt zunächst einmal den Eigentümern der jeweiligen Bäume und ist eine freiwillige Leistung und keinesfalls verpflichtend. Hier fallen im Wohnumfeld schon die größten Probleme an, denn die wenigstens befallenen Eichen sind tatsächlich im Besitz der Stadt Haltern am See, sondern gehören anderen Behörden oder Privateigentümern. Im Falle anderer Behörden werden diese von der Stadt weitergemeldet mit der Bitte, sich dieses Problems anzunehmen. Gleiches geschieht im Falle von Privateigentümern durch das Ordnungsamt der Stadt.
In diesen Bereichen ist die Stadt im Einsatz
Die Stadt Haltern am See kümmert sich um die Bekämpfung des EPS an eigenen Bäumen, allerdings nur an besonderen Punkten. Dazu zählen Spielplätze, Schulen, Kindergärten, Touristische Schwerpunkte mit Aufenthaltscharakter, wie zum Beispiel Ruhebänke, und Bäume in unmittelbarer Nähe (bis 4 m) zur Wohnbebauung. Alle weiteren befallenen Eichen fallen nicht darunter, da in hiesigen Breitengraden ansonsten jeder dritte Baum bearbeitet werden müsste. Bei der Eiche handelt es sich um ein weit verbreitetes heimisches Gehölz. Jeder gemeldete Fall wird gesichtet und in einer Karte aufgelistet, damit ein flächendeckendes Monitoring für die Zukunft gesichert ist und gegebenenfalls andere Bekämpfungsmaßnahmen möglich sind.
So bekämpft die Stadt den Eichenprozessionsspinner
Die Bekämpfung des EPS erfolgt zu 90 % per Absaugung der Raupen und Nester, weil dieses die derzeit sicherste und effektivste Bekämpfungsmethode darstellt. Die auf dem Markt befindlichen Fallen gegen den EPS werden in Teilbereichen versuchsweise zusätzlich eingesetzt – hier kann aber zum jetzigen Zeitpunkt noch keine abschließende Beurteilung erfolgen. Erfolgversprechend ist der Einsatz der natürlichen Feinde wie Meisen und Rotkehlchen, welche aktiv durch die Stadt Haltern am See in Zusammenarbeit mit dem NABU erfolgt. Durch Schaffung von Nistmöglichkeiten in besonders befallenen Bereichen, konnte eine Reduzierung des EPS-Befalls ausgemacht werden. Die chemische Bekämpfung durch ein Biozid gegen den EPS lehnt die Stadt Haltern am See grundsätzlich ab, da hier der ökologische Schaden um ein Vielfaches höher als der Nutzen wäre. Diese Mittel wirken nicht nur gegen EPS, sondern gleichzeitig gegen alle anderen nützlichen Insekten bis hin zu den natürlichen Fressfeinden (Meise etc.) durch Aufnahme des Mittels bei Vertilgung der Raupen.
Fazit
Seit Jahren steigt der Etat für die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners. In 2020 waren es 32.700 Euro. Mit einem Etat von 40.000 Euro für das Jahr 2021 wurde die Summe noch einmal deutlich aufgestockt. Auch wenn die Stadt Haltern am See all ihre Möglichkeiten ausschöpft, bleibt leider festzuhalten, dass wir auf Dauer mit den unliebsamen Begleiterscheinungen des Eichenprozessionsspinners in der Zeit von Mitte Mai bis Ende Juli Leben müssen. Eine vollständige Bekämpfung ist nicht möglich.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.