Verkaufsoffene Sonntage sollen ein „knappes Gut“ bleiben

Von vorne nach hinten / von links nach rechts:Tobias Krupp, Mark Rosendahl, Gudrun Müller, Markus Pottbäcker, Dr. Hans Hubbertz, Martina Steinwerth, Katrin Göckenjan, Dietmar Kehlbreier, Heiner Montanus, Jürgen Quante, Eberhard Lang Michael Sievers, Peter Schnepper und Jens von Lengerke.
  • Von vorne nach hinten / von links nach rechts:Tobias Krupp, Mark Rosendahl, Gudrun Müller, Markus Pottbäcker, Dr. Hans Hubbertz, Martina Steinwerth, Katrin Göckenjan, Dietmar Kehlbreier, Heiner Montanus, Jürgen Quante, Eberhard Lang Michael Sievers, Peter Schnepper und Jens von Lengerke.
  • hochgeladen von Michael Menzebach

Kreis. Auf Einladung des DGB trafen sich die Spitzen von IHK Nord Westfalen, christlichen Kirchen und kirchlichen Arbeitnehmerbewegungen sowie Gewerkschaften aus der Emscher-Lippe-Region. Ziel war es, sich über die Zukunft verkaufsoffener Sonntage auszutauschen. Dem Wunsch nach einer Abschaffung konnte die IHK sich nicht anschließen, stellte aber heraus, dass Ladenöffnungen an Sonntagen auch aus Sicht der Wirtschaft etwas Besonderes bleiben müssen.

„Sonntagsöffnungen sind für viele Einkaufsquartiere eine Profilierungschance. Wichtig ist, dass die Antrags- und Genehmigungsverfahren künftig schlank und rechtssicher durchgeführt werden können“, erklärte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen Peter Schnepper gegenüber den Kirchen und Gewerkschaften. Laut einer Befragung der IHK gehe es den Händlern bei den Sonntagsöffnungen hauptsächlich um Imagepflege und Kundenbindung.DGB-Regionsgeschäftsführer Mark Rosendahl zeigte sich mit den Ergebnissen des Gesprächs zufrieden: „Wir haben nicht erwartet, die IHK für unsere Allianz gegen verkaufsoffene Sonntage gewinnen zu können. Es ist aber erfreulich, dass wir uns konstruktiv austauschen konnten und gemeinsam für die Stärkung des stationären Einzelhandels werben“.

Stärkung des stationären Einzelhandels

Vereinbart wurde, weiterhin in einem engen Kontakt über Ladenöffnungszeiten aber auch über die Situation des lokalen Einzelhandels zu bleiben.
Dr. Hans Hubbertz, Pfarrer im evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen betonte, dass trotz benennbarer Gegensätze ebenso gemeinsame Anliegen identifiziert werden konnten: „Alle Anwesenden waren sich einig, dass eine Belebung der Innenstädte in der Emscher-Lippe-Region notwendig ist und für alle Akteure eine hohe Relevanz hat. Gerne wird sich die evangelische Kirche daran beteiligen, vernünftige Konzepte zu entwickeln und umzusetzen.“ Ziel müsse sein, die Frequentierung des örtlichen Einzelhandels an allen Werktagen zu stärken. Wenn dies gelinge, würden verkaufsoffene Sonntage als Werbemaßnahme überflüssig.

Verkaufsoffene Sonntage als Werbemaßnahme

Propst Markus Pottbäcker von der katholischen Stadtkirche wies darauf hin, dass die kirchliche und gewerkschaftliche Haltung gegen verkaufsoffene Sonntage neben christlichen auch weltliche Gründe habe: „Wir wollen nicht, dass durch immer mehr Arbeiten, die ohne zwingenden Grund an Sonntagen erledigt werden, irgendwann der Sonntag zum siebten gewöhnlichen Werktag wird. Ein gemeinsamer freier Tag zur Erholung, für gemeinsame Familienaktivitäten und Pflege von Freundschaften muss für möglichst viele Menschen die Regel bleiben.“  Vor dem Hintergrund stehen Kirchen und Gewerkschaften der geplanten Ausweitung verkaufsoffener Sonntage durch die Landesregierung absolut negativ gegenüber. Gudrun Müller, Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks mittleres Ruhrgebiet machte deutlich, in Einzelfällen sich den Weg einer Klage vorzubehalten.  Von den Teilnehmern wurde abschließend die wohlwollend sachliche Gesprächsatmosphäre gewürdigt. Damit sei eine gute Voraussetzung für die vereinbarte Fortführung des Gesprächskreises gegeben.

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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