Trainingsraum für Störenfriede

D. sitzt als einziger Schüler in einem Klassenraum am Halterner Hans-Böckler-Berufskolleg. Er aber muss weder “nachsitzen” noch sind die anderen Schülerinnen und Schüler dem Unterricht ferngeblieben. D. sitzt im Trainigsraum des Hans-Böckler-Berufeskollegs und macht sich nach einem Gespräch mit der Sozialarbeiterin darüber Gedanken wie er sich zukünftig so in der Klasse zu verhalten hat, dass er und die anderen Schüler-innen und Schüler möglichst ungestört lernen können. Mit Hilfe von gezielten Fragen und Aufgaben soll er die Konfliktsituation, die zum Aufenthalt im Trainingsraum führte, reflektieren und Lösungsmöglichkeiten erarbeiten.
Seit dem 12.09.2011 ist der Trainingsraum Bestandteil eines Konzepts, das zum Ziel hat, die Unterrichtsqualität zu erhöhen und für alle in der Schule bestmöglichstes Lernen sicher zu stellen. Das Hans-Böckler-Berufskolleg Marl/Haltern hat sich bereits seit einigen Jahren auf den Weg gemacht, Qualitätsmanagement als integralen Bestandteil von Schulent-wicklung zu betrachten. So versucht die Schule Gebäudeausstattung, Inventar und Personal an die Anforderungen moderner beruflicher Bildung anzupassen. So ist mittlerweile eine Schule entstanden, die in weiten Teilen der Berufswelt hohe Aner-kennung erzielt und an technischen Möglichkeiten kaum einen Wunsch offen lässt. Das allein macht jedoch noch keinen erfolgreichen Unterricht aus.
Deshalb arbeitet das Hans-Böckler-Berufskolleg beständig an Konzepten zur Ver-besserung der Unterrichtsqualität. Der Trainingsraum mit seinen erzieherischen Aufgaben ist ein weiterer Mosaikstein in dem Bemühen nach verbesserter Unter-richtsqualität. Nur in angenehmer, konfliktfreier Atmosphäre lässt sich optimales Lernen umsetzen. Deshalb können Schülerin und Schüler, die im Unterricht ihrer Klasse stören, in den Trainingsraum gehen, um dort mit einem der Betreuer ihr Verhalten zu überdenken, um es in Zukunft. zu verändern. Dafür stehen ihnen eine Sozialarbeiterin und entsprechend fortgebildete Lehrkräfte zur Verfügung. “Die Schüler überdenken die auslösenden Situationen in einem neutralen Raum und erarbeiten Lösungen und Veränderungsvorschläge”, erläutert Werner Plum-Schmidt, zuständig für die Entwicklung der Unterrichtsqualität am Berufskolleg. “Damit werden Konfliktsituationen entspannt und dauerhafte positive Verhaltensänderungen angestrebt. Gleichzeitig kann die Klasse störungsfrei unterrichtet werden, wodurch ein positiver Effekt für alle Seiten eintritt.”

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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