Schulung eines respektvollen Umgangs
Respect-Training in der Flaesheimer Heideschule

Mit viel Spaß und Bewegung lernen die Schüler*innen, was sie beachten sollten, damit sie in einem Konflikt ernstgenommen werden. Die Kinder werden dazu animiert, in unterschiedlichsten Gruppenkonstellationen gemeinsam Aufgaben zu lösen. Foto: Stiftung Münster Sparda-Bank West
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  • Mit viel Spaß und Bewegung lernen die Schüler*innen, was sie beachten sollten, damit sie in einem Konflikt ernstgenommen werden. Die Kinder werden dazu animiert, in unterschiedlichsten Gruppenkonstellationen gemeinsam Aufgaben zu lösen. Foto: Stiftung Münster Sparda-Bank West
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Haltern. In der Heideschule Flaesheim/Hullern steht seit Montag !Respect auf dem Stundenplan. Bei dem Verhaltenscoaching des gleichnamigen Vereins wird ein wertschätzendes Miteinander geschult.

Gewaltexzesse sind an Deutschlands Schulen glücklicherweise die Ausnahme. Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigt jedoch, dass sich viele Kinder im Lebensraum Schule oft nicht sicher fühlen. Demnach beklagen knapp 30 Prozent aller Grundschüler*innen, dort regelmäßig gehänselt, absichtlich gehauen oder ausgegrenzt worden zu sein. Um dem entgegenzuwirken, sollten Kinder früh und altersangemessen sozial-emotionale Kompetenzen entwickeln.
Der gemeinnützige Verein !Respect fördert mit seinem Trainingsprogramm zum sozial-emotionalen Lernen diese Fähigkeiten. Hier lernen Grundschüler*innen auf spielerische Art und Weise, anderen respektvoll zu begegnen und Konflikte ohne körperliche Gewalt zu lösen. Mit !Respect wird der Zusammenhalt aller Kinder im Klassenverband gestärkt, und die Schulatmosphäre verbessert sich noch einmal deutlich.
Schulleiter Martin Blißenbach freut sich, dass das !Respect-Sozialtraining nun erstmalig auch in der Heideschule durchgeführt wird. Im Rahmen der Präventionsmaßnahme werden alle Kinder des Grundschulverbunds Flaesheim/Hullern jeweils drei Doppelstunden lang geschult. Dabei machen sie mit !Respect-Coach Oliver Henneke jede Menge Übungen zur Förderung ihrer Kooperations- und Kommunikationsfähigkeiten. Mit viel Spaß und Bewegung lernen die Schüler*innen, was sie beachten sollten, damit sie in einem Konflikt ernstgenommen werden. Und wie sie verbal reagieren und welche Körperhaltung sie dabei am besten einnehmen sollten, wenn jemand ihre Grenzen verletzt. Die Kinder werden dazu animiert, in unterschiedlichsten Gruppenkonstellationen gemeinsam Aufgaben zu lösen. Dabei lernen die Heideschüler*innen, dass sie sich in den meisten Streitfällen zunächst selbst behaupten können und dass sie sich erst bei weiterer Eskalation in einem letzten Schritt fremde Hilfe holen sollten. Indem die Kinder erfahren, wie sie Konfliktsituationen gut selbst lösen können, werden ihr Selbstbewusstsein und ihre Selbstwirksamkeit ungemein gestärkt.
Professionelle Coaches wie Henneke führen das !Respect-Konflikttraining in diesem Schuljahr erstmalig in Haltern sowie bundesweit an knapp 50 Schulen durch und tragen dort zu einem besseren Schul- und Lernklima bei.

Training und Fortbildung aller am Bildungsprozess Beteiligten

Im !Respect-Projekt werden die Kinder der Heideschule von ihren Klassenlehrer*innen begleitet. Auch alle anderen Lehrkräfte und pädagogischen Mitarbeiter*innen hospitieren bei dem Kindertraining. Denn nur durch die Einbeziehung der Lehrkräfte kann auch umgesetzt werden, dass die !Respect-Regeln für alle Kinder gleichermaßen gelten und mit Regelverstößen einheitlich umgegangen wird. Darüber hinaus nimmt das gesamte Schulteam an einer mehrstündigen Fortbildung teil. Und auch die Eltern werden im Rahmen eines Infoabends, der online stattfinden muss, in das Projekt miteinbezogen. In diesem Dreiklang lässt sich dann gemeinsam Gewalt und Mobbing entgegenwirken. Schulleiter Martin Blißenbach freut sich, dass den Kindern das Projekt offensichtlich Spaß macht. Er möchte !Respect nachhaltig im Schulalltag etablieren. Dass seine Schüler*innen Konflikte selbständig lösen können, soll in der Heideschule auf Dauer selbstverständlich werden. Hierbei hilft auch ein kindgerecht gestaltetes Plakat zur neu eingeführten Stopp-Regel, das mittlerweile in allen Klassenzimmern und an markanten Stellen im Schulgebäude aufgehängt ist.

Förderung durch Stiftung Münster der Sparda-Bank West

Das Präventionsprojekt an der Heideschule wird von der Stiftung Münster der Sparda-Bank West gefördert. Die Stiftung unterstützt in diesem Jahr bereits zum vierten Mal ein Schulprojekt des gemeinnützigen !Respect e.V. und trägt dabei drei Viertel der Projektkosten. „Respekt ist ein Grundwert, den wir als Stiftung der Sparda-Bank West fördern. Sich Konfliktsituationen stellen zu können und sie gewaltfrei zu bewältigen, ist eine wichtige Lektion fürs Leben. Zusammen mit dem Verein !Respect unterstützt unsere Stiftung daher gerne Schulen, Lehrer, Eltern und Schüler auf dem Weg für mehr Wertschätzung und friedliches Miteinander“, erklärt Ute Cewe, Geschäftsführerin der Stiftung. Darüber hinaus wird das !Respect-Projekt mit Mitteln des „Aktionsprogramms Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ gefördert.
Die Stiftung Münster der Sparda-Bank West fördert Projekte in den Bereichen Kunst, Kultur, Bildung und Sport. Mit Ihren Fördermaßnahmen unterstützt sie vor allem Kinder und Jugendliche. Ziel ist, den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft stärken. Dafür steht als Genossen-schaftsbank auch die Stifterin, die Sparda-Bank West. Die Stiftung Münster der Sparda-Bank West vergibt jährlich rund 180.000 Euro an Fördergeldern für konkrete Projekte in ihrem Aktivgebiet Münsterland und nördliches Niedersachen.

Mit viel Spaß und Bewegung lernen die Schüler*innen, was sie beachten sollten, damit sie in einem Konflikt ernstgenommen werden. Die Kinder werden dazu animiert, in unterschiedlichsten Gruppenkonstellationen gemeinsam Aufgaben zu lösen. Foto: Stiftung Münster Sparda-Bank West
Die Kinder werden dazu animiert, in unterschiedlichsten Gruppenkonstellationen gemeinsam Aufgaben zu lösen. 
Foto: Stiftung Münster Sparda-Bank West
Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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