"Ooooh Tannenbaum": Altholz gegen Neuware
Am 13. Januar feiert man in Schweden Sankt-Knuts-Tag, bei dem traditionell die Christbäume abgeschmückt und aus der Wohnung geworfen werden - manchmal buchstäblich und mit Schwung. In Haltern war man schon früher dran: Bereits am Samstag konnten die Bürger ihren alten Baum loswerden - und bekamen von der Werbegemeinschaft sogar ein kleines Geschenk.
Streng genommen dauert die Weihnachtszeit noch bis Anfang Februar. Da sich aber bei warmer Heizungsluft schon so manche Nadel vom einst prächtigen Festschmuck löst, nutzten viele Halterner am Samstag die günstige Gelegenheit, ihren Tannenbaum loszuwerden. Die Werbegemeinschaft hatte zur Aktion "Oooh Tannebaum" eingeladen - und für Altholz gab es Frischgeld.
Denn jeder, der seinen abgeschmückten und wurzellosen Baumrest zum Marktplatz brachte, bekam einen Gutschein über zehn Euro, den er bei seinem nächsten Einkauf in einem von 28 teilnehmenden Geschäften einlösen konnte. Das Konzept der "Abschmückprämie" erschien vielen Bürgern attraktiv genug, trotz Nieselwetters vorbeizuschauen und ihr nadelndes Grünzeug in die vertrauensvollen Hände der DLRG zu geben. Die rotberockten Helfer nahmen die Bäume entgegen, und zwei Mitarbeiter vom Baubetriebshof warfen sie in den Schredder.
Was da mit lautem Getöse aus rund 500 Bäumen gemacht wurde, ist leicht kompostierbar und guter Dünger. Vorbei die Zeiten, als unliebsame Bäume einfach in den nahen Wald oder Straßengraben geworfen wurde, sollte man meinen. Salopp gesagt: Wer sich im Großraum Haltern die Gelegenheit entgehen ließ und seinen Altbaum lieber illegal verklappte, war nicht nur gedankenlos, sondern auch wenig geschäftstüchtig. Die anderen freute die gute Gelegenheit, und so zog so mancher Empfänger des Gutscheines gleich los, und besorgte sich ein persönliches, nachweihnachtliches Geschenk.
Autor:Oliver Borgwardt aus Dorsten |
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