Vorsicht vor dem Eichenprozessionsspinner
Nach Hautkontakt helfen kühle Umschläge und Präparate

Was aussieht wie ein Insektenstich könnte also in Wirklichkeit durch Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner verursacht worden sein.
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Der Eichenprozessionsspinner macht sich breit: Auch in der Region haben sich seine Raupen an immer mehr Bäumen eingenistet. Dort sorgen sie – wenn Menschen in der Nähe sind – für Aufregung. Bei einem Sportfest in Mülheim löste der Eichenprozessionsspinner vor Kurzem sogar einen Großalarm aus, neun Kinder wurden wahrscheinlich durch seine Brennhaare verletzt und erlitten Hautreizungen und Luftnot. Und in Münster gab’s für alle Schüler eines Gymnasiums sogar komplett schulfrei – aus Sicherheitsgründen.

„Die Härchen des Eichenprozessionsspinners enthalten das Nesselgift Thaumetopoin. Bei Hautkontakt wird das Gift freigesetzt und kann zu allergischen Reaktionen führen“, erklärt Apothekerin Anna-Christine Schmitz, Sprecherin der Apothekerschaft im ehemaligen Landkreis Recklinghausen. „Von den Gespinstnestern sollte man sich deshalb fern halten.“

Die feinen Brennhaare der Raupe brechen leicht ab und werden sogar durch die Luft getragen. Bei Hautkontakt treten starker Juckreiz und Brennen auf, dazu kommen Hautausschläge an den betroffenen Stellen mit Rötungen und Pusteln. Was aussieht wie ein Insektenstich könnte also in Wirklichkeit durch Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner verursacht worden sein. Wer mit den Härchen in Kontakt gekommen ist, hat häufig allerdings erst in der Nacht oder am nächsten Tag die typischen Beschwerden. Zwischen Kontakt und ersten Symptomen vergehen in der Regel mehrere Stunden, sodass der Zusammenhang oft nicht erkannt wird. Ausschlag und Jucken verschwinden meist nach rund zwei Wochen von selbst, sind bis dahin jedoch überaus lästig.

Mit der Luft gelangen die Härchen zudem leicht in Augen und Atemwege und können dort Mund, Nase und Rachen reizen. „Schlimmstenfalls hat das schmerzhaften Husten oder asthmatische Beschwerden zur Folge“, so Apothekerin Schmitz. „Häufige Begleitsymptome sind Schwindel, Fieber und Müdigkeit, in Einzelfällen kann es auch zu allergischen Schockreaktionen kommen.“

Was tun, wenn es zum Kontakt mit den gefährlichen Brennhaaren gekommen ist? „Als Erste-Hilfe-Maßnahme können kühlende Umschläge gegen Schwellungen, Präparate mit Kortison oder Antihistaminika, die die allergischen Symptome lindern, eingesetzt werden“, sagt Schmitz. Betroffene können sich in der Apotheke vor Ort beraten lassen, welche Wirkstoffe für sie in Frage kommen. Sind Raupenhaare ins Auge gelangt, rät Apothekerin Schmitz dazu, einen Augenarzt aufzusuchen.

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Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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