Maislabyrinth: Gruselspaß für die ganze Familie
Fahl bricht sich das Licht an den geknickten Maispflanzen und wirft bizarre Schatten in die schmalen Gänge. Im huschenden Schein der Taschenlampe wagen sich dunkle Gestalten durch das raschelnde Feld. Es ist Spuknacht im Maislabyrinth.
Sich im Mais zu verlaufen, hat Tradition auf dem Lippramsdorfer Hof Terhardt. Seit zehn Jahren schon setzt der landwirtschaftliche Betrieb im Halterner Westen auf den Spieltrieb der Besucher, die in den schmalen Gängen durch das Maisfeld laufen und Stempel sammeln müssen. Ein Konzept, das ankommt: Viele hundert Besucher kommen in der Saison Tag für Tag auf den Hof. "Hätte mir vor zehn Jahren einer erzählt, was wir heute machen würden, hätte ich ihm nicht geglaubt", sagt Landwirt Martin Terhardt nachdenklich und er erinnert sich, was für ein Wagnis die Familie eingegangen ist. "Wir haben viel investiert, und gehofft, dass es klappen würde."
Denn rund um das Maislabyrinth ist über die Jahre ein regelrechter Abenteuerspielplatz entstanden. Was mit Hüpfkissen und Trampolinen begann, wuchs immer weiter. Keine Elektronik, sondern gute, handfeste Bewegung sollte die Kinder beim Spielen begeistern. Mittlerweile rollen hier pedalgetriebene Gokarts, klettern die Kleinen in der Strohburg oder rutschen vom Kletterberg herab. Während der Nachwuchs spielt, können die Erwachsenen bei Kuchen und Kaffee klönen oder sich mit einer Bratwurst stärken. "Uns ist die familiäre Atmosphäre wichtig", betont Martin Terhardt. Schließlich spielen seine eigenen Kinder ebenfalls auf den Anlagen.
Kern und Hauptattraktion bleibt aber das aufwändige Maislabyrinth, das von Jahr zu Jahr seine Gestalt verändert. Jetzt, kurz vor der Walpurgisnacht, locken die Terhardts ihre Gäste zur Spuknacht in das Feld. Gruselige Geräusche ertönen aus versteckten Lautsprechern, und im Licht der Taschenlampe wirken die harmlosen Nutzpflanzen wie mystische Wesen. Selbst bei nicht so gutem Wetter gehen Groß und Klein auf Entdeckungstour: Im Friesennerz und mit Gummistiefeln stöbern die Besucher durch das Feld, und wärmen sich anschließend an den prasselnden Feuern auf, die das Abenteuer zum gemütlichen Abschluß bringen. "Viele Kinder kommen sogar verkleidet oder geschminkt", freut sich Martin Terhardt, "die haben viel Spaß daran, sich dann gegenseitig zu erschrecken."
Wer selbst einmal eine solche ungewöhnliche Spuknacht erleben möchte, sollte sich sputen: Nur noch am 20. und 27. Oktober haben die Besucher die Gelegenheit, sich von 19 bis 22 Uhr am Heidkantweg 90 im Mais zu verirren. Wem es nachts zu gruselig ist, der kann bis zum 27. Oktober von Dienstags bis Samstags von 14 bis 19 Uhr, und Sonntags von 11 bis 19 Uhr vorbeikommen.
Autor:Oliver Borgwardt aus Dorsten |
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