Auch das Halterner Haus betroffen
Jugendherbergen in Westfalen-Lippe sind geschlossen
Haltern/NRW. Die 29 Jugendherbergen in Westfalen-Lippe werden ab heute (Dienstag, 17. März 2020) auf Anordnung des NRW-Gesundheitsministeriums zunächst bis zum 19. April 2020 geschlossen. Davon betroffen ist demnach auch die Jugendherberge in Haltern am See.
Grundlage der Schließung ist der Erlass des NRW-Gesundheitsministeriums vom 15. März. „Nachdem zunächst nicht eindeutig war, ob dieser auch Jugendherbergen einschließt, hat das Land gestern mit der Nennung der konkreten Anwendungsbereiche Klarheit geschaffen“, erklärt Wolfgang Büttner, Geschäftsführer des Landesverbandes Westfalen-Lippe im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH).
Gäste mussten gestern abreisen
Entsprechend hat der Landesverband heute alle 29 Jugendherbergen und Jugendgästehäuser angewiesen, den laufenden Herbergsbetrieb einzustellen. Die Gäste werden gebeten, so schnell wie möglich abzureisen. „Da die Buchungen seit der vergangenen Woche dramatisch eingebrochen sind, haben wir ohnehin nur noch vereinzelt Belegung in den Jugendherbergen“, so Geschäftsführer Büttner. Derzeit arbeitet der Landesverband unter Hochdruck daran, die vielen Detailfragen der Gäste zu Stornierungen oder Erstattungen zu klären. „Deshalb bitten wir die Gäste um Verständnis darum, dass es bei der Beantwortung von Anrufen und E-Mails aktuell zu Wartezeiten kommen kann.“
Gehälter der Mitarbeiter zunächst gesichert
Die Gehälter der rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesverbandes sind mindestens für die nächsten drei Monate gesichert. Zudem setzt die Geschäftsführung alles daran, die Liquidität auch darüber hinaus zu sichern. So hat der Landesverband bereits letzte Woche sämtliche Investitionen in Baumaßnahmen oder Marketing-Aktivitäten gestoppt. „Es handelt sich ohne Zweifel um die größte Krise seit dem Zweiten Weltkrieg“, so der Geschäftsführer. Bereits in der vergangenen Woche war die Zahl der Stornierungen sprunghaft auf mehrere zehntausend Übernachtungen angestiegen, nachdem mehrere Bundesländer Klassenfahrten verboten hatten. Auch Neubuchungen bleiben angesichts der Corona-Pandemie fast vollständig aus. „Uns ist bewusst, dass auch wir unseren Beitrag zur Eindämmung des Corona-Virus leisten müssen“, sagt Wolfgang Büttner. „Gleichwohl sehen wir auch den Bund und das Land NRW in der Pflicht, uns zu unterstützen.“ Es sei enorm wichtig, dass Bund und Länder bei den laufenden Beratungen zu Unterstützungsleistungen für Unternehmen in der Corona-Krise auch die Lage der Jugendherbergen berücksichtigen und ihre Förderung ermöglichen.
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