IHK Nord Westfalen warnt vor Infopaket-Anbietern

„Die Anbieter versuchen die Unsicherheit vieler Betriebe in Bezug auf die Anwendung der seit dem 25. Mai 2018 geltenden Datenschutz-Grundverordnung auszunutzen“, erklärt Dr. Jochen Grütters. | Foto: IHK
  • „Die Anbieter versuchen die Unsicherheit vieler Betriebe in Bezug auf die Anwendung der seit dem 25. Mai 2018 geltenden Datenschutz-Grundverordnung auszunutzen“, erklärt Dr. Jochen Grütters.
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Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen rät zur Vorsicht bei eingehenden Fax-Nachrichten, die zurzeit von einer angeblichen Datenschutzauskunft-Zentrale versandt werden.

Die Betroffenen werden darin aufgefordert, ein vorausgefülltes Formular mir ihren Daten zu ergänzen und per Fax zurückzusenden. „Den Unternehmen wird suggeriert, dass die Erfassung der Gewerbebetriebe dem Basisdatenschutz nach der europäischen Datenschutz-Grundverordnung dient und gesetzlich verpflichtend ist“, berichtet Dr. Jochen Grütters, Leiter der IHK-Rechtsabteilung. Erst im Kleingedruckten verberge sich ein Hinweis auf einen jährlichen Beitrag von 498 Euro mit dreijähriger Laufzeit für ein „Leistungspaket Basisdatenschutz“ mit Informationsmaterial, ausfüllfertigen Mustern, Formularen und Anleitungen zur Umsetzung der Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO). Grütters kritisiert: „Der Preis ist mit 1.494 Euro unverhältnismäßig hoch und nicht klar kommuniziert.“

Bei der IHK haben sich in den vergangenen Tagen mehrere Unternehmen gemeldet, die diese Fax-Mitteilung bekommen haben. „Die Anbieter versuchen die Unsicherheit vieler Betriebe in Bezug auf die Anwendung der seit dem 25. Mai 2018 geltenden Datenschutz-Grundverordnung auszunutzen“, erklärt Grütters. Eine Pflicht zur Zahlung bestehe aber nicht. Die Versender kalkulierten offensichtlich damit, dass im Alltagsgeschäft häufig keine Zeit für eine intensive Prüfung bleibt, kritisiert Grütters weiter und rät: „Betroffene, die irrtümlich unterzeichnet haben, sollten sofort die Anfechtung erklären und sich an die IHK oder ihre Berufsverbände wenden.“

Autor:

Olaf Hellenkamp aus Dorsten

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