Hohe Nitratkonzentrationen in der Lippe - Höchste Messwert bei Haltern

Der VSR-Gewässerschutz fordert, dass bei den Genehmigung von Massentierhaltungen und Biogasanlagen im Lippeeinzugsgebiet der Verbleib der Gülle und der Gärreste genau hinterfragt werden muss. „Allein die gängigen Berechnungen der Stickstoffaufbringungen auf die Feldern sind nicht ausreichend, da sie oft nicht der Realität entsprechen. Es muss auch bedacht werden, welche Fahrtstrecken zu den angenommenen Feldern für die Betriebe noch wirtschaftlich sind - ansonsten bleiben es Zahlen auf dem Papier und der Gewässerschutz bleibt auf der Strecke“, so Susanne Bareiß-Gülzow, Vorsitzende im VSR-Gewässerschutz.Wegen der übermäßigen Nitrateinträge aus der industriellen Landwirtschaft, setzt sich diese Umweltschutz-organisation für die Ausweitung des ökologischen Landbau ein. Die Wasserqualität der Lippe wurde im letzten Oktober von den Mitgliedern des VSR-Gewässerschutz untersucht. Von der Quelle in Bad Lippspringe bis zur Lippemündung in den Rhein bei Wesel führte die Messfahrt der Gewässerschützer. Schon im Quellteich der Lippe mussten die Umweltschützer mit 19,9 Milligramm pro Liter (mg/l) einen erhöhten Nitratwert feststellen. Im weiteren Verlauf des noch jungen Flusses stieg dieser Wert über 26,1 mg/l in Mantinghausen auf 27,2 mg/l in Hamm an. Nun verblieb die Belastung bis Haltern auf diesem hohen Niveau. Hier fanden die Gewässerschützer mit 27,8 mg/l den höchsten Messwert in der Lippe. Bis zur Mündung in den Rhein sank die Belastung durch zufließendes Wasser aus den zahlreichen Nebenbächen auf 24,1 mg/l. Somit lagen die Belastungen zwar etwas geringer als bei den Untersuchungen vom März 2004 bei der Spitzenwerte von 32 mg/l Nitrat im Raum Hamm gemessen worden sind. Vergleicht man die aktuellen Messergebnisse aber mit denen von 2009, so zeigt sich ein anderes Bild. Im September vor zwei Jahren lag die Nitratkonzentration im Raum Hamm „nur“ bei 18,4 mg/l. Der VSR-Gewässerschutz untersucht im Rahmen seines Projektes „Nitratbelastung unserer Gewässer“ auch die Nebenflüsse des Rheins. Die Umweltschützer wollen dabei die Ursachen der zu hohen Nitratfracht aus dem Rhein in die Nordsee ermitteln. In ihr liegt bedingt durch den zu hohen Nährstoffeintrag aus den einmündenden Flüssen nur ein mäßiger bis unbefriedigender
ökologischer Zustand vor. Nach Maßgabe der europäischen Meeresstrategie - Rahmenrichtlinie soll aber bis spätestens 2020 ein guter Zustand der Meeresgewässer erreicht werden.

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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