Haltern am See ist keine Insel aber eine begehrte Wohnstadt
Haltern. Natürlich leben die Bürgerinnen und Bürger in Haltern am See nicht isoliert auf einer einsamen Insel, auch die Unternehmen hier nehmen Anteil an der guten wirtschaftlichen Konjunktur. Dies betrifft aktuell nahezu alle Wirtschaftsbereiche, wobei insbesondere das Bau- und Ausbaugewerbe - auch für uns als Stadt spürbar - die Auftragsbücher gut gefüllt hat.
Etwa 24 % von 7.673 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten insgesamt verdienten im Jahr 2017 (Stand 30.06.2017) ihr Geld im produzierenden Gewerbe, vier Jahre zuvor waren es noch 29,2 % von rund 6.800 Beschäftigten. Damit hat sich zwar die Zahl der Beschäftigten im produzierenden Gewerbe leicht verringert, bei insgesamt aber steigender Anzahl von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Stadtgebiet.Die Entwicklung der am Ort vorhandenen Arbeitsplätze ist ein aussagefähiger Parameter für die Wirtschaftskraft. Seit dem Jahr 2007 ist die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze in Haltern am See kontinuierlich von 6.191 auf dann 7.673 im Jahr 2017 gestiegen. Das sind knapp 1.500 zusätzliche Arbeitsplätze und entspricht in diesem Zeitraum einem Durchschnittswert von 150 neuen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen pro Jahr. Betrachtet man lediglich den Zeitraum von 2013 bis 2017 so liegt der Zugewinn bei 860 neuen Arbeitsplätzen (+ 215 Arbeitsplätze/Jahr), das ist ein Plus von 12,62 %. Die Zahl der geringfügig Beschäftigten (Minijobber) erhöhte sich nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit von 3.552 in 2013 (Stand: 30.06.) auf 3.738 in 2017 (Stand: 30.06.). Aus Tabelle (siehe unten) ist auch die Gunst der Stadt als Wohnstandort abzulesen, die hohe Auspendlerzahl ist dafür ein Indiz. Die Anzahl der Gewerbeanmeldungen in 2017 gibt die Landesdatenbank (LDB) NRW mit 209 an, davon 186 Neugründungen. Im Vergleich dazu: 2016 gab es 240 Gewerbeanmeldungen (200 Neugründungen).
Die aktuelle Halterner Arbeitslosenquote von 4,1 % ist mit Abstand die niedrigste im Kreisgebiet
Besonders erwähnenswert ist die seit mehreren Jahren durchgängig unter fünf Prozent liegende Arbeitslosenquote in Haltern am See. Die aktuelle Halterner Arbeitslosenquote von 4,1 % ist mit Abstand die niedrigste im Kreisgebiet. Bei einem Kreisdurchschnitt von 9,7 % (Stand April 2018) spricht die Halterner Quote für positive Entwicklung, deutet aber auch darauf hin, dass ein Fachkräftemangel bereits akut ist. Beratung von Gründungsinteressierten ist ebenfalls fester Bestandteil der Wirtschaftsförderung. In Zusammenarbeit mit dem Startercenter des Kreises Recklinghausen werden regelmäßig Sprechtage in der Verwaltung angeboten. Die Termine sind auf der städtischen Homepage - Rubrik Existenzgründung - veröffentlicht. Anmeldungen nimmt die städtische Wirtschaftsförderung entgegen. Im Rahmen der Gründerwoche Deutschland 2017 wurde z. B. ein Workshop zum Thema Marketing ausgerichtet, ein spezielles Angebot für die Gründerwoche 2018 (November) ist aktuell in Vorbereitung. Traditionell prägen das produzierende Gewerbe, ein breitgefächertes Handwerk, ein attraktiver Einzelhandelsbesatz und ein bedarfsgerechtes Angebot an Freizeit- und Dienstleistungs-einrichtungen die Gewerbelandschaft der Stadt Haltern am See. In der Gesamtschau geben sie ein ziemlich ausgewogenes Bild ab. Die Unternehmen sind überwiegend von klein- bis mittelständischer Struktur. Da es keine ausgeprägte Leitbranche gibt, zeigt sich das Konjunkturbild als robust, was sich letztlich an der stetig wachsenden Beschäftigtenzahl bei vergleichsweise niedriger Arbeitslosigkeit festmachen lässt. Die Unternehmen im produzierenden Bereich und im Handwerk zeichnen sich durch Beständigkeit aus. Sie sind und bleiben eine wichtige Säule der Wirtschaftsstruktur.
Im Laufe der letzten Jahre hat die Stadt besondere Kompetenz im Bereich Freizeit und Tourismus aufgebaut
Bereits Mitte der 90er Jahre hat die Stadt die seinerzeitige Krise als Chance genutzt und eine grundsätzliche Neuorientierung aufkommen lassen. Neben die ohnehin schon von der heutigen Stadtagentur betriebenen Vermarktungsaktivitäten traten Überlegungen für eine strukturelle Förderung von Tourismus und Freizeitwirtschaft. Im Laufe der letzten Jahre hat die Stadt besondere Kompetenz im Bereich Freizeit und Tourismus aufgebaut. Dadurch hat die Freizeitwirtschaft einen wachsenden Stellenwert in Haltern am See bekommen und bildet heute einen Schwerpunkt der Stadtentwicklung. Im Rahmen der Regionale 2016 und anderen innovativen Projekten hat sich die Stadt eine hohe Wahrnehmung verschafft - die von der Freizeitwirtschaft ausgehenden Impulse haben dem Tourismus steigende Zuwachsraten eingebracht und zu zusätzlicher Beschäftigung und Umsätzen auch in anderen Branchen geführt. So verfügt Haltern am See heute neben den zahlreichen Freizeiteinrichtung wie Bäder, Freizeitparks, Wander-, Radwander- und Reitwegen über mehr als 1.200 Betten in verschiedenen Einrichtungen wie Hotels, 95 Ferienwohnungen, alle weltweit online buchbar, sowie Schulungsheimen und einer Jugendherberge und Reisemobilstellplätzen. Insbesondere für Wanderer und Radwanderer ist Haltern am See hervorragend angebunden durch das SGV-Wanderwegenetz und die überörtlichen Radwanderrouten „100-Schlösser-Route“, „RömerLippeRoute“ und „Naturpark Hohe Mark Route“.
Im Jahre 2017 gab es in Halten am See ca. 165.000 statistisch erfasste (IT NRW) Übernachtungen. Hinzugerechnet werden können noch mindestens 35.000 statistisch nicht erfasste Übernachtungen in Ferienwohnungen, womit bereits zum zweiten Mal in Folge mehr als 200.000 Übernachtungen zu verzeichnen sind.Aufgrund der Vielzahl der Einrichtungen und Veranstaltungen, die im Stadtzentrum und den Ortsteilen bestehen, kann die Zahl der Tagesbesucher mit insgesamt etwa drei Millionen pro Jahr angegeben werden. Der Tourismus in Haltern am See ist somit ein bedeutender Faktor für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt dar.
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