Gewappnet für viel Freizeit: Caritas und Selbsthilfe machen Suchtvorbeugung in den Abschlussklassen
Haltern. Am 29.6.18 feiern die 10-er-Klassen der Alexander-Lebenstein-Realschule ihren Schulabschluss, und es beginnt eine lange Ferienzeit. Zuvor besuchten Jörg Stinka (Suchtselbsthilfe) und Hartmut Giese (Caritas-Suchtberater) die einzelnen Klassen, um über effektive Suchtvorbeugung zu sprechen.
Wie kann ich meinen Konsum von Genussmitteln und Handy so gestalten, dass es mir gut tut. Ab wann beginnt Missbrauch des Genussmittels, ab wann spricht man von einer Sucht?
Sehr anschaulich konnte Jörg Stinka als Betroffener seine eigenen leidvollen Erfahrungen mit Alkohol beschreiben, zu der die SchülerInnen interessiert Fragen stellen durften. Er berichtete, wie er aus dem Konsum zur Abstinenz kam und dass die Krankheit Sucht auch nach jahrelanger Enthaltsamkeit bestehen bleibt. Es ging auch um die Notwendigkeit, sich den aktuellen Lebensaufgaben zu stellen. „Wenn der 16-jährige Schüler seinen Personalausweis selbst beim Amt beantragt und die anfängliche Unsicherheit aushält, wächst er und traut sich mehr und mehr zu“, beschreibt Giese einzelne Schritte, zum Erwachsenwerden. Denn, „je fitter die jungen Menschen im Alltag sind, je mehr sie gelernt haben, Unsicherheit zu akzeptieren und auszuhalten, schwierige Situationen nicht zu vermeiden, desto weniger neigen sie dazu, sich „Krücken“ wie Alkohol zu suchen.“
Es ging in den Stunden auch um Cannabis und die möglichen belastenden Auswirkungen auf Familien, Schule, Arbeit und Gesundheit. Giese bekam in den letzten Monaten vermehrt Beratungsanfragen von Eltern und Betroffenen zu Cannabismissbrauch und -sucht. Er schätzt deshalb die Möglichkeit, mit SchülerInnen an diesem Thema zu arbeiten. So bedankte er sich bei Sandra Ricken, Sozialarbeiterin am Schulzentrum, für die gute Kooperation, ohne die diese Stunden nicht möglich gewesen wären.
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