Erhebliche Mängel in der Kellergeschossdecke des Berufskollegs: Berufsschüler ziehen in die Grundschule
Haltern. Die gerade freigezogene Martin-Luther-Grundschule wird nach den Herbstferien wieder mit Leben gefüllt werden. Denn die Stadt Haltern am See unterstützt den Kreis Recklinghausen, der aufgrund dringender und umfangreicher Baumaßnahmen das Hans-Böckler-Berufskolleg nahezu frei machen muss. Wie Landrat Cay Süberkrüb und Halterns Erster Beigeordneter Hans-Josef Böing am Montag erklärten, sind alle Seiten mit dieser Lösung gut zufrieden.
Ursprünglich war vorgesehen, das Kolleg an der Weseler Straße vor den Sommerferien brandschutztechnisch auf aktuellen Stand zu bringen. Dabei entdeckten die Fachleute erhebliche Mängel an der Kellergeschossdecke in dem über 60 Jahre alten Gebäude. Deren Beseitigung ist nicht im laufenden Betrieb möglich, so dass der Kreis in der Stadtverwaltung nachgefragt hatte, ob sie alternative Klassenräume bereitstellen kann. Die Antwort dazu lautet nach den Worten Böings: Ja. Denn erst in diesem Sommer ist die Martin-Luther-Schule wegen der Zusammenlegung mit der Eichendorffschule freigeworden, so dass der Kreis dort nun 13 Klassenräume sowie weitere kleinere Räume zur Verfügung stellen kann.
„Uns ist es wichtig, den Standort Haltern für das Kolleg langfristig zu erhalten“
„Uns ist es wichtig, den Standort Haltern für das Kolleg langfristig zu erhalten“, erklärt der Schuldezernent. „Deshalb ist es für uns auch selbstverständlich, diesem Wunsch des Kreises gerecht zu werden.“ Für den Leiter des Böckler-Kollegs, Wolfgang Großer, ist diese Lösung eine gute Variante, um den Unterricht für die nächsten gut zwei Jahre sicherstellen zu können. Er geht davon aus, dass beispielsweise die Zahntechniker während der gesamten Zeit im Neubau des Kollegs bleiben können. Er versprach zudem, sich intensiv dazu zu kümmern, dass seine Schülerinnen und Schüler, die mit dem Pkw anreisen, diesen wie bisher auch im Umfeld des Kollegs abzustellen. „Die 200 oder 300 Meter Fußweg sind sicherlich kein Problem.“ Hierzu merkte auch Landrat Süberkrüb an, „bei Bedarf ganz schnell mit der Stadt gemeinsam einzugreifen, falls dies erforderlich sein wird.“ Ging der Kreis bisher für die Brandschutzsanierungen von einem Kostenvolumen von rund 1,14 Mio Euro aus, werden die Kosten zur Baumängelbeseitigung auf rund 600.000 Euro geschätzt, wobei diese Summe noch keinesfalls feststeht. Weil schon jetzt so viel Aufwand betrieben werden muss, zieht der Kreis die ursprünglich für 2018/19 geplante Grundsanierung (Dach, Fenster und Fassade) vor. Diese Arbeiten sollen nun direkt im Anschluss an die Sanierung der Kellergeschossdecke erfolgen. Dafür werden mehr als zwei Millionen Euro fällig.
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